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APA/BRD GMUNDEN/WOLFGANG EBNER
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Chronik

Untersberg: Hohe Rechnung für Gerettete

Die Besatzung des Polizeihubschraubers musste am Wochenende zwei unverletzte Wanderer vom Untersberg (Flachgau) retten. Sie hatten sich in der Dunkelheit verirrt. Die Rechnung für den Einsatz müssen sie nun selbst bezahlen, und die ist hoch: 2.120 Euro.

Seit mehr als zwei Jahren verrechnet das Innenministerium solche Hubschraubereinsätze. Das wurde notwendig, weil die Zahl der „Komforttransporte“ zu hoch geworden sei, sagt Werner Senn, Leiter der Flugpolizei in Österreich. Im Fall der beiden Deutschen war der Salzburger Polizeihubschrauber „Libelle“ etwa 40 Minuten unterwegs. Das Team holte die Wanderer mit dem Tau unverletzt aus einer Felsnische des Untersberges. Der Pilot wollte kein Risiko mit einer Zwischenlandung auf dem Berg eingehen und flog die Touristen samt Flugretter am Tau direkt zum Salzburger Flughafen, wo sie abgesetzt wurden.

Gesetz regelt Verrechnung der Einsatzkosten

Ein Einsatz kostet pro Flugminute 53 Euro, erklärt Irene Stauffer von der Salzburger Landespolizeidirektion. „Für die Verrechnung gibt es österreichweit einen fixen Minutensatz. In diesem Fall werden die Einsatzkosten den Berlinern in Rechnung gestellt.“

Im Gesetz ist festgelegt: Wer sich zum Beispiel grob fahrlässig einer Gefahr für Leben oder Gesundheit ausgesetzt hat, seine Touren falsch plant oder unzureichend ausgerüstet ist, hat Aufwendungen des Einsatzes selbst zu tragen.

Bei Abstieg von Untersberg verirrt

Und das sei auch im Fall der beiden Deutschen gerechtfertigt: Sie waren am späten Samstagnachmittag mit der Seilbahn auf den Untersberg gefahren, um zu Fuß über den Dopplersteig wieder ins Tal zurückzukehren. Schon im oberen Bereich verloren die Wanderer laut Polizei die Orientierung und setzten schließlich aus einer Felsnische heraus per Handy einen Notruf ab. Pro Jahr verrechnet die Flugpolizei rund 130 Einsätze an Bergtouristen.