Schüler lernt Mathematik
APA/HANS PUNZ
APA/HANS PUNZ
Bildung

Nachhilfe derzeit ein „Ladenhüter“

Jetzt im Sommer ist Nachhilfe in Salzburg mit Ausnahme von Intensivkursen kaum gefragt, melden die heimischen Nachhilfe-Institute. Für den Herbst erwarten sie allerdings einen Ansturm an Schülern. Dann werde sich auch zeigen, ob das Lernen während der Lockdown-Monate etwas gebracht habe.

16.000 Schüler in Stadt und Land brauchen normalerweise Nachhilfe. Heuer sind es aber deutlich weniger, obwohl der Bedarf eigentlich groß wäre, schildert Alois Huch vom Nachhilfeinstitut „Lernfamilie“.

„Wegen der möglichen Ansteckungsgefahr in Sachen Corona reagieren viele Eltern beim Thema Nachhilfe derzeit zurückhaltend. Aber auch Kurzarbeit und das damit verbundene geringere Einkommen belasten die Familien. Hauptgrund für die schwache Nachfrage ist aber das Ausbleiben der Nachprüfungen, wodurch viele Eltern keine Notwendigkeit sehen, dass sich ihre Kinder in den Ferien auf die Schule vorbereiten.“

Nachhilfelehrer erwarten Wissenslücken durch Corona

Große Nachfrage nach Intensivkursen – in kleinen Gruppen für jeweils drei Stunden pro Tag in jeweils einem einzigen Fach – meldet allerdings Angela Schmidt von „Lernquadrat“. Sie erwarte einen Schüleransturm im Herbst, sagt Schmidt. „Vor allem für Schüler, die sich in der Schule schon schwer tun, war es umso schwerer, sich zu Hause – ohne Unterstützung – alleine zum Lernen zu motivieren. Da gehen wir von vielen Wissenslücken aus, die spätestens im Herbst bei den ersten Schularbeiten wohl zu Tage treten werden“, sagt Schmidt.

So lange sollten Eltern aber nicht warten, raten alle Nachhilfeanbieter. Nachhilfe sei am erfolgreichsten bei persönlichem Kontakt, Online-Stunden seien nur eine Ergänzung. Rund 500 Euro geben Salzburger Eltern pro Jahr und Kind für Nachhilfe durchschnittlich aus.