Neunaugen werden in Weitwörther Au angesiedelt
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Umwelt

Neunaugen sollen wieder heimisch werden

Mit einem Life EU Projekt hat die Salzburger Landesregierung die Weitwörther Au renaturiert und damit Lebensraum für ganz seltene Tiere geschaffen: Die Neunaugen. Sie sind in der Salzach schon ausgestorben. Jetzt versucht man Tiere aus dem Inn bei uns anzusiedeln.

Bei Marktl am Inn (Bayern) sind Biologen auf der Jagd nach sonderbaren Lebewesen. Mit einem Elektrofischereiaggregat fangen sie die Tiere aus den Schlammbänken. An der Mündung der Alz in den Inn gibt es sie noch, die Neunaugen. Das sind urtümliche, schlangenförmige und fischähnliche Wesen die auch Rundmäuler heißen.

In Salzach früher häufig zu finden

Das Wort Neunauge leitet sich von der Seitenansicht ab: Sieben Kiemenspalten, Auge, und Nasenöffnung. Sie leben fast ein Jahrzehnt als Larven im Schlamm. Die erwachsenen Tiere fressen dann nicht mehr und sterben nach dem Laichen. Auch in der Salzach waren sie häufig und wurden gerne am Hof des Erzbischofs gegessen, erklärt der Ökologe Clemens Ratschan: „In der Salzach gab es die Neunaugen früher bis hinauf zu den Salchzachöfen. Aufgrund der Regulierung des Salzach und der schlechten Wassergüte sind sie vollständig ausgestorben. Inzwischen hat man die Wassergüte wiederhergestellt und es gibt erste Renaturierungsprojekte, um diese Lebensräume wiederherzustellen.“

Neunaugen werden in Weitwörther Au angesiedelt
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In Bayern werden die Neunaugen eingefangen

Ratschan geht davon aus, dass es in Salzburg nun gute Chancen gibt um die Neunaugen erfolgreich wiederanzusiedeln. Die Tiere sind ein Geschenk der bayrischen Nachbarn, sagt Wolfgang Schneidermeier, vom Fischereiverein Burghausen: „Wir haben da sehr gerne zugestimmt, es ist ja auch in unserem Interesse, dass sich diese gefährdete Fischart wieder weiter etablieren und vermehren kann.“

Neunaugen werden in Weitwörther Au angesiedelt
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Ob die Ansiedelung der Neunaugen in der Weitwörther Au gelingt, zeigt sich erst in Jahren

Erfolg zeigt sich erst in einigen Jahren

Die Neunaugen haben die Fahrt nach Salzburg in einem mit Sauerstoff begasten Tank gut überstanden. Der Reitbach in der Weitwörther Au führt zwar derzeit Hochwasser, aber die Larven werden sich im Schlamm verstecken. Erst in einigen Jahren wird man sehen, ob sich die Neunaugen in der Salzach und ihren Zuflüssen wieder vermehren konnten.