Verena Greimel bewirtschaftet 40 Bienenstöcke – verteilt über die gesamte Stadt Salzburg. Üblicherweise kann sie mit einer Honigernte von mehreren Hundert Kilo rechnen, heuer werden die meisten Honiggläser leer bleiben: „Ich habe Einbußen zwischen 60 und 70 Prozent. Das war die schlechteste Saison seit ich Imkerin bin.“ Der Grund dafür war die Wettersituation im Frühjahr: „Der Frühling hat gut begonnen, da haben die Bienen viel Honig eingetragen. Aber dann wurde es kalt und die Bienen haben den Honig selbst gebraucht.“
Die jetzt noch blühenden Pflanzen sind zu wenig für einen reichen Honigertrag. Das bedeutet, dass heuer noch mehr Honig importiert werden muss als sonst, denn schon jetzt gibt es zu wenig heimischen Honig: 65 Prozent stammen aus dem Ausland, sagt Thomas Renner, Geschäftsführer der Salzburger Imkergenossenschaft: „Das liegt daran, dass die Imkerei in Österreich großteils als Hobby betrieben wird und die Imker und Imkerinnen den Honig auch für die eigenen Familie, Freunde oder Bekannte verwenden“.
Initiative gegen Bienensterben
Imker beklagen große Rückgänge bei der Honigernte. Grund dafür sind die kalten Nächte. Eine Initiative versucht indessen Unternehmen für die Imkerei zu begeistern
Initiative gegen Bienensterben
Deshalb versucht die Inititative „Beefuture“ mehr Standorte für Bienenstöcke zu finden und Unternehmen dafür zu begeistern. Denn seit den 1950er Jahren ist die weltweite Bienenpopulation um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Der Initiator von „Beefuture“, Frank Weiss, sucht derzeit Unternehmer die sich der Imkerei annehmen wollen: „Ich suche eine Million Unternehmer die in eigene Bienenstöcke investieren. Mit der Initiative müssen wir Menschen begeistern, sich für die Ökologie und für unser Leben einzusetzen. Durch diese Änderung des Werteprozesses, werden wir den Bienen und der Ökologie helfen,“ ist Weiss überzeugt. Denn Bienen liefern nicht nur Honig, sondern sind auch in der Landwirtschaft von unschätzbarem Wert – sie bestäuben 80 Prozent aller Pflanzen.
Werbeagentur als Honigproduzent
Auch in der Landeshauptstadt haben sich bereits Unternehmen gefunden, die an der Initiative teilnehmen. Andreas Santner ist Geschäftsführer einer Werbeagentur und hat drei Bienenstöcke aufgestellt: „Ich denke wir sind eine Art Botschafter von diesem Projekt. Unsere Kunden sind europaweit verteilt und ihnen schenken wir den Honig.“ Doch auch hier fällt der Honigertrag heuer deutlich geringer aus – pro Wabe kann heuer nur ein gutes Kilo geerntet werden statt der üblichen drei Kilo.