Über die Haussammlung generiert die Caritas Salzburg jedes Jahr im März den Großteil ihrer Spenden. Dieses Jahr ist diese Sammlung aber teilweise wegen der Coronavirus-Krise ausgefallen. Jetzt fehlen der Caritas Salzburg gut 500.000 Euro, sagt Direktor Johannes Dines: „Wir müssen versuchen diesen Ausfall zu kompeniseren um den Menschen in der Region zu helfen.“
Die Spendenbereitschaft an die Caritas ist zwar gerade in der schwierigsten Phase der Corona-Krise besonders hoch gewesen, mittlerweile sei aber wieder ein durchschnittliches Niveau erreicht, die soziale Krise aber keineswegs vorbei. Experten erwarten den Höhepunkt zum Jahreswechsel. Und vor dieser sozialen Krise sei keiner gefeit – egal aus welcher Bevölkerungsschicht, sagt Dines: „In den ersten Monaten sind Menschen zu uns gekommen, die niemals gedacht hätten, dass sie einmal Unterstützung brauchen würden. Es hat viele Menschen aus dem Mittelstand getroffen, die es eigentlich gewohnt waren, finanziell gut über die Runden zu kommen. Daran sieht man wie tief diese Krise gegangen ist.“
Hilfswerk: Probleme auch in der Pflege
Eng geworden ist es laut Hilfswerk in den letzten Monate auch in der Pflege. Vor allem jene, die ihre Angehörigen selbst zu Hause betreuen, sind in der Krise an ihre Grenzen gestoßen, sagt der Leiter der sozialen Arbeit, Manfred Feichtenschlager: „Man hat gesehen, dass in der Phase des Lockdowns, pflegende Angehörige oft auch der einzige soziale Kontakt der Pflegebedürftigen waren.“ Dadurch seien diese besonders gefordert gewesen, sagt Feichtenschlager. Hier versucht das Hilfswerk mit eigenen Wohnwerkstätten das nötige Fachwissen für pflegende Angehörige zur Verfügung zu stellen. Neben der Wohnwerkstatt in der Landesgeschäftsstelle in Puch bei Hallein (Tennengau), soll es eine solche Wohnwerkstatt künftig auch im ländlichen Bereich geben. Für deren Finanzierung hofft man auch auf die Initiative „Österreich hilft Österreich“, die finanzielle Engpässe bei den Hillfsorganisationen ausgleichen will.
ORF-Initiative Österreich hilft Österreich sammelt
Gemeinsam mit sechs großen Hilfsorganisationen startete der ORF am Donnerstag die Hilfsplattform „Österreich hilft Österreich“. Sie soll in der Coronavirus-Pandemie all jenen helfen, welche die emotionalen, sozialen und gesellschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise besonders hart zu spüren bekommen – mehr dazu in Start für „Österreich hilft Österreich“