Nach dem Raftingunfall auf der Salzach bei Lend (Pinzgau) wird jetzt Kritik laut, dass die drei Raftingboote den Fluss einen Tag nach dem Hochwasser überhaupt befahren haben. Bei einer Stromschnelle kenterten zwei Schlauchboote, alle Insassen wurden in das Wildwasser geschleudert und trieben flussabwärts. Sie konnten in einer aufwendigen Rettungsaktion geborgen werden.
06.08.2020 08.03
6. August 2020, 8.03 Uhr
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22 Urlauber aus Belgien, Holland, Deutschland, Kroatien und Österreich nahmen mit Guides an der Raftingtour teil. Die Insassen von zwei Booten kenterten, ein Teil konnte sich selbst ans Ufer retten, der Großteil trieb in der reißenden Salzach flussabwärts. Die Salzach führte einen Tag nach dem Starkregenereignis viel Wasser und Schlamm. Gerade diese höheren Wasserstände würden oft den Reiz für Wildwasserfahrten ausmachen, sagte Engelbert Haunsperger von der Pongauer Wassserrettung.
Rafter harren am anderen Ufer aus
Bei dem Raftingunfall waren zwei Boote gekentert, insgesamt mussten die Einsatzkräfte fast 30 Personen, darunter Urlauber und Raftingguides auf mehreren Kilometern verstreut aus dem Wasser retten. Vier Personen mussten per Taubergung von einem vom Land unzugänglichen Uferbereich an das gegenüberliegende Ufer geflogen werden. Zwei Verletzte wurden ins Krankenhaus Schwarzach (Pongau) eingeliefert.
Anzeige wegen fahrlässiger Gemeingefährdung
Für die Rettungskräfte bedeutete der Einsatz am Mittwoch Großalarm – mehr als 160 Helfer von Wasserrettung, Feuerwehr, Rotem Kreuz und Polizei waren im Einsatz. Laut Polizei werden der Pinzgauer Raftingunternehmer und die eingesetzten Raftingguides bei der Staatsanwaltschaft Salzburg wegen fahrlässiger Gemeingefährdung sowie fahrlässiger Körperverletzung angezeigt.
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