Festspiel-Gäste mit Maske und Visier
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Kultur

Ein Premieren-Wochenende mit Maske und Kritik aus Deutschland

Die Premieren am ersten Festspiel-Wochenende brachten fulminante Aufführungen, viel Publikum und große Freude bei den Künstlerinnen und Künstlern. Die Besucher trugen Masken und hielten zumindest bei den Aufführungen Abstand. Deutsche Medien hingegen kritisieren das Sicherheitskonzept und sprechen von gespenstischem Leichtsinn.

Salzburg gab sich am Premieren-Wochenende wie eh und je – Gedränge und Gewusel vor dem Festspielhaus. Viele hielten Abstand und tragen einen Mund-Nasen-Schutz, nicht alle aber schützten sich gleichermaßen.

Gäste und Künstler im Festspielfieber

Die Premierengäste im Festspielbezirk gaben sich überglücklich, dass die Festspiele stattfinden, die meisten von ihnen hielten sich an die Regeln. „Es war ein richtiges Zeichen, die Festspiele haben alles getan, dass die Vorkehrungen eingehalten werden“, sagte eine Premieren-Besucherin. „Ich glaube, die Menschen, die wirklich gerne kommen und die Musik lieben, sind da uns das verbindet“, sagt der Philharmoniker Andreas Grossbauer.

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Auch mit Maske wird zur Vorstellung geläutet
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Auch mit Maske wird zur Vorstellung geläutet
Richard Lugner beim Premierenwochenende der Salzburger Festspiele
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Richard Lugner beim Premierenwochenende der Salzburger Festspiele – nicht jeder hielt gleichermaßen Abstand
Auflauf im Festspielbezirk
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Auflauf im Festspielbezirk
Festspiel-Gast mit Maske
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Festspiel-Besucherin mit Maske
Festspiel-Gäste mit Maske und Visier
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Festspiel-Gäste mit Maske und Visier

Hotellerie und Gastronomie froh über Gäste in der Stadt

Bei Hotellerie, Gastronomie und Geschäftsleute schlagen die Herzen höher, dass Gäste in der Stadt sind. Die Maske ist bei allen nach wie vor Thema. „Jeder gibt sich Mühe und hat seine Maske parat. Wenn man Freunde trifft, muss man sich in der Begeisterung beherrschen, dass man sich nicht um den Hals fällt und begrüßt sich nur mit dem Faust-Gruß“, schildert Bestsellerautorin Hera Lind.

Kritik in deutschen Medien: „Gespenstischer Leichtsinn“

Zum Auftakt der diesjährigen Salzburger Festspiele liegen am Montag auch erste internationale Pressestimmen vor. Deutsche Medien loben die Qualität der Aufführungen, äußern sich aber kritisch zur Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen betreffend des Coronavirus. Die Frankfurter Allgemeine (FAZ) schreibt, „Welch gespenstischer Leichtsinn, welch dickfelliger Bequemlichkeitsegoismus“, heißt es zu Beginn. „Wer einen Sicherheitsabstand lässt, muss erleben, wie andere die Lücke schließen. Je teurer das Tuch um die Hüften, desto geringer die Bereitschaft, Maske zu tragen“, wird in der FAZ kritisiert. Das Hamburger Abendblatt mahnt, die Festspiele seien „Ein Versuchsballon mit Absturzrisiko.“

Festspiele verstehen Kritik nicht: „Kalkuliertes Risiko“

Der Kaufmännische Direktor der Salzburger Festspiele, Lukas Crepaz, kann die Kritik in den deutschen Medien überhaupt nicht nachvollziehen. Er spricht von einem kalkulierten Risiko. „Wir tun alles, um die Gesundheit und Sicherheit unseres Publikums zu gewährleisten. Wir haben dafür ein Präventionskonzept erarbeitet, welches weit über die gesetzlichen Vorschriften hinausgeht und halten natürlich die gesetzlichen Vorschriften als auch unsere eigenen, zusätzlich ausgearbeiteten Maßnahmen ein. Meine Beobachtung aus der Praxis ist, dass das Publikum sehr verantwortungsvoll und diszipliniert mit den Maßnahmen umgeht.“

Studigast: Lukas Crepaz, Kaufmännischer Direktor der Festspiele

Lukas Crepaz ist der Kaufmännischen Direktor der Festspiele und der Zuständige für das Corona-Sicherheitskonzept. Er nimmt u.a. zur Kritik an der Austragung der Festspiele Stellung.

Premieren: Außergewöhnliche künstlerische Handschrift

Eines kann man jetzt schon sagen – die künstlerische Handschrift dieses Sommers ist außergewöhnlich, wenn es gelingt, coronavirus-frei zu bleiben, sind die Salzburger Festspiele beispielgebend auch für andere Kulturinstitutionen.

Ein Premieren-Wochenende mit Maske und Abstand

Nach dem ersten Festspiel-Wochenende hält das Sicherheitskonzept bislang. Die Premieren brachten fulminante Aufführungen, viel Publikum und große Freude bei den Künstlerinnen und Künstlern. Die Besucher trugen Masken und hielten zumindest bei den Aufführungen Abstand.