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Chronik

Großarl: Diskussion um frühere Sperrstunde für Skihütten

Die Großarler Bergbahnen (Pongau) ringen weiter um eine Lösung im Zusammenhang mit stark betrunkenen Skifahrern. Der neue technische Direktor der Bergbahnen will eine frühere Sperrstunde für die Skihütten erreichen.

Im vergangenen Winter hatten sich die Beschwerden in Großarl gehäuft, weil Skihütten-Gäste trotz Pistensperren in der Nacht ins Tal abgefahren waren und dabei immer wieder gefährliche Situationen zum Beispiel mit Pistenraupen verursachten. Einer dieser gefährlichen Unfälle ereignete sich am 26. Dezember 2019.

Gefährliche Situation mit Pistengerät und Skifahrern

Ein stark betrunkener Skifahrer lag in der Dunkelheit im Schnee – der Raupenfahrer bemerkte den Urlauber im letzten Moment. Der Vorfall war für den technischen Geschäftsführer der Großarler Bergbahnen der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Er kündigte, nachdem die Pistenraupe den Betrunkenen, der sich auf der Piste aufhielt, fast überfahren hatte. "Wir haben bis spät in die Nacht zum Teil stark betrunkene Gäste, die uns leider auf allen Pistenabschnitten irgendwo daherkommen. Wir müssen schwere Unfälle vermeiden, weil uns die Gesundheit der Pistenbenützer einfach sehr am Herzen liegt“, sagte der kaufmännische Leiter der Großarler Bergbahnen, Josef Gruber gegenüber dem ORF im Februar 2020.

Frühere Sperrstunde, um im Tal weiter zu feiern

Neben den emotionalen und psychischen Belastungen für das Lift- und Pistenpersonal durch mögliche Schwerverletzte und Todesfälle geht es auch im juristischen Sinn um mögliche Strafprozesse, Schuld, Mitschuld oder Unschuld.

Verhandlungen mit Hüttenwirten zäh

Der neue technische Geschäftsführer der Großarler Bergbahnen, Manfred Millinger, schlägt jetzt eine frühere Sperrstunde für die Hütten vor. „Die Hütten sind in Privatbesitz, das macht es problematisch, denn sie sind eigene Unternehmen. Wir können rechtlich nicht in die Unternehmen der Skihütten eingreifen. Man muss in Verbindung mit den Hüttenbetreibern Lösungen erarbeiten.“

Die Verhandlungen über eine mögliche Lösung des Konflikts brachten bislang keine Ergebnisse. Spätestens bis zum Start der heurigen Wintersaison soll aber ein Sicherheitskonzept vorliegen.