Max Reinhardt soll nicht mehr als vier Wochen pro Jahr auf Schloss Leopoldskron gewesen sein. So steht es im Nachlass seiner Frau, der großen Schauspielerin Helene Thimig. Doch war das barocke Anwesen dem in Baden geborenen großen Theatermann zur geliebten Heimat geworden. Max Reinhardt feierte hier Feste, schrieb und spann zahlreiche seiner genialen Ideen. Viele davon auf seinem Schreibtisch.
Zu dem großen Erneuerer des Theaters hat der Salzburger Juwelier Franz Wagner ein ganz besonderes Verhältnis, war schon immer von der Geschichte des Schlosses fasziniert und war hellauf begeistert, den Schreibtisch bei einem Antiquitätenhändler entdeckt zu haben: „Das ist eine schöne Sache, auf Jagd zu gehen, Dinge zu suchen und da hab ich diesen Tisch gefunden. Ich war begeistert, dass ein so wunderbares Möbel im Handel ist. Dann war die Idee da, es zum Schloss zu bringen“.
Möbel aus dem Jahr 1910
Der Schreibtisch ist ein Möbel der Wiener Werkstätten aus dem Jahr 1910 nach einem Entwurf des Architekten Otto Prutscher. Er wird nach der Renovierung der Max Reinhardt Suite seinen neuen Platz finden. Bis dahin steht der Tisch mit langer Geschichte in der Eingangshalle. Wagner sagt: „Der Schreibtisch wurde nach dem Krieg von Helene Thimig verkauft, war in einer Wiener Privatsammlung und der Vorbesitzer hat ihn verkauft“.
Mit Max Reinhardts Schreibtisch in Schloss Leopoldskron ist das Gedenken an den Festspielgründer um eine Facette reicher.
Der Schreibtisch von Max Reinhardt
Einem Salzburger Juwelier ist es jetzt gelungen, einen Schreibtisch von Max Reinhardt, der gemeinsam mit Hugo von Hofmannsthal die Salzburger Festspiele gegründet hat, zu erwerben und dem Haus Leopoldskron zu schenken.
Neue Max Reinhardt- Biographie
Und genau dieser Schreibtisch spielt heuer eine prominente Rolle. Zum Jubiläum der Festspiele ist nämlich eine neue Max-Reinhardt-Biographie erschienen. In dem mehr als 300 Seiten starken Band, erzählt Autorin Sybille Zehle, wie aus Reinhardt eine der zentralen Figuren des europäischen Theaters geworden ist.
In fünf Kapiteln erzählt Sybille Zehle das Leben Reinhardts, mit nie gezeigten Bildern, unterlegt mit Zitaten des Mannes, der zur zentralen Figur des europäischen Theaters wurde.