Stattdessen sollen künftig die Handelskollektivverträge gelten, kritisieren Gewerkschafter. Unter den 300 Angestellten sollen auch 180 Monteure, Service- und Reparatur-Arbeitskräfte sein. Für die sei der Metaller-Kollektivvertrag passender als der Handelskollektivvertrag argumentiert die Gewerkschaft. Zudem drohe beim Umstieg ein Einkommensverlust von bis zu 30 Prozent.
Geschäftsführung: „Leute künftig überbezahlt“
Der Geschäftsführer von Liebherr Bischofshofen ist Manfred Santner. Er kontert, dass alle Mitarbeiter mit gleichem Nettolohn übernommen würden und als künftige Angestellte im Handels-KV entsprechend überbezahlt wären.
ÖGB sieht Gefahr von Änderungskündigungen
Genau darin liege das Problem, sagt Landesgeschäftsführer Daniel Mühlberger von der Gewerkschaft PRO-GE: „Wenn ich die Überzahlungen in den Ist-Lohn transferiere, dann ist es für die Firma möglich, nach einem Jahr mit Änderungskündigungen dem Betroffenen das wieder wegzunehmen. Dazu kann das Angebot kommen, entweder du nimmst das gekürzte Geld an, oder wir kündigen dich.“
Angesichts der wirtschaftlich angespannten Lage wegen der CoV-Krise sei dieses Szenario im kommenden Jahr nicht auszuschließen, betont der Gewerkschafter.
Radlader-Produktion und Service-Zentrum
Im Jahr 1960 gründete Liebherr in Bischofshofen das erste österreichische Werk der Firmengruppe. Seither ist das Unternehmen ständig gewachsen. Es gilt im Konzern als Kompetenzzentrum für Radlader aller Baugrößen. Außerdem ist das Unternehmen für Vertrieb und Service aller Liebherr-Baumaschinen in Österreich zuständig.