Karten und Ticketrechnung der Salzburger Festspiele im Kartenbüro
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Kultur

Noch 10.000 Festspielkarten zu haben

Die wegen der CoV-Krise verkürzten Salzburger Festspiele haben bisher viele Eintrittskarten für ihr 100-Jahr-Jubiläumsfestival noch nicht an Mann oder Frau gebracht. Außer für die meisten Aufführungen des Jedermann sind noch Tickets für alle Veranstaltungen zu haben – in nahezu allen Preislagen.

Last-Minute-Käufe werden heuer die Regel werden. Und der neue CoV-Cluster von St. Wolfgang könnte sich auch auf das Interesse von deutschen Gästen negativ auswirken. Die Vorbereitungen laufen dennoch auf Hochtouren.

Die meisten Karten werden heuer über das Internet verkauft. Wer durch das Angebot auf der offiziellen Website blättert, der hat noch reichlich Auswahl. Selbst für Veranstaltungen, die ansonsten garantiert ausverkauft wären, gibt es Tickets – und zwar von günstig bis ganz teuer. Rund 10.000 Tickets dürften insgesamt noch im Angebot sein.

Nachteile durch böse Schlagzeilen in Deutschland?

Bei den Festspielen setze man wegen Corona heuer auch auf Last-Minute-Käufer, sagt Lukas Crepaz, der kaufmännische Direktor: „Auf jeden Fall. Die Lage ändert sich ja auch täglich mit neuen Reisebestimmungen. Wir haben unsere Kunden eingeräumt, wenn sie aus CoV-Gründen nicht kommen können, dann dürfen sie stornieren. Das Geld wird dann zurückgezahlt und die Karten zurückgenommen.“

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Flugbild: Gerald Lehner
Der Festspielbezirk in Salzburg ist auch das Stadtzentrum

Kaum Gäste aus Übersee, viele Österreicher

Besucher aus Österreich und Deutschland dürften heuer die große Mehrheit im Publikum sein. Für den deutschen Markt sind riesige Schlagzeilen in deutschen Boulevard-Medien nicht gerade ein Turbo beim Kartenverkauf. Denn negative Töne, so sagt die Psychologie, wirken sich stark auf Entscheidungen aus. Das gelte auch für Urlaubs- und Ferienentscheidungen, sagt der deutsche Psychologe Joachim Hansen von der Uni Salzburg: „Man freut sich weniger, wenn man hundert Euro geschenkt bekommt, als man sich ärgert, wenn man hundert Euro verliert. Negative Dinge werden stark gewichtet, das ist besonders auch bei diesem Virus der Fall. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass viele aus diesem Grund auch stornieren werden.“

Ob das auch direkt für die Salzburger Festspiele gelte, sei allerdings nicht ganz so leicht zu beantworten: „Das kann hier noch dazukommen. Aber es ist da schwerer zu stornieren, man hat schon viel Geld in Tickets investiert.“

„St. Wolfgang noch nicht zu spüren“

Ob der Corona-Cluster in St. Wolfgang bei den Festspielen bereits zu spüren sei, beantwortet der kaufmännische Chef Crepaz im Haus an der Hofstallgasse so: „Wir merken derzeit noch nichts. Das kann sich ändern, je nachdem, wie sich dieser Cluster entwickelt. Aber derzeit ist die Nachfrage noch ungebrochen.“

Und das gelte neben der Nachfrage aus Österreich vor allem auch für die Kartenwünsche der Deutschen.