Erste Abbrissarbeiten sind bereits im Gange: Insgesamt sollen vier Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Saalfeldner Rathausplatz weichen. Ein Salzburger Architekturbüro entschied den städtebaulichen Wettbewerb in Saalfelden für sich. Das Projekt des Büros Schabelreiter, das sich gegen sieben andere Plaungen durchsetzte, sieht eine komplette Neugestaltung des 4.500 Quadratmeter großen Areals zwischen Almerstraße und Florianiplatz vor.
Weitere Planungsschritte folgen
Das Siegerprojekt dient als Grundlage für weitere Planungen: „Der nächste Schritt ist auf Grund dieses städtebaulichen Wettbewerbs ein Bebauungsplan, der vom Ortsplaner erstellt wird“, sagt Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ): „Der wird dann in der Gemeindevertretung rechtskräftig beschlossen werden. Auf diesen aufbauend können dann die Architekten ihr Projekt umsetzen.“
Die Betreiber des Projektes sind die Wohnbaugesellschaft Pinzgauer Haus und Raiffeisen.
Kritik an Bauplänen von den Grünen
Kritik an den Plänen kommt von den Saalfeldner Grünen. Sie fordern unter anderem die Erhaltung des mehr als 100 Jahre alten Gasthofes Liendlwirt. Wegen des schlechten Zustandes der Bausubstanz entschieden sich die übrigen Fraktionen in der Saalfeldener Stadtgemeindevertretung gegen den Schutz für dieses Gebäude.
„Es ist ein Jammer, dass sowohl der Bürgermeister wie auch die Gemeindevertreter von SPÖ und ÖVP kein Verständnis für die Erhaltung dieses ortsbildprägenden Ensembles haben“, betonten die Grünen am Donnerstag in einer schriftlichen Stellungnahme. „Es wird nur nachgeplappert, was die beiden Grundeigentümer sagen: Eine Sanierung sei nicht wirtschaftlich.“
Umgestaltung des Stadtzentrums von Saalfelden
„Hätten wir diese Gebäude unter Ortsbildschutz gestellt, dann hätten wir die entsprechenden Mittel – vermutlich in Millionenhöhe – aufbringen müssen“, sagt Bürgermeister Rohrmoser zu der Kritik. „Aber da war nichts erhaltenswürdig.“
Unterschiedliche Meinungen in Bevölkerung
Aber nicht nur im Rathaus, sondern auch in der Bevölkerung sorgen die Abrissarbeiten mitten in Saalfelden bereits jetzt für Debatten: „Ich bin nicht ganz überrascht gewesen, dass das jetzt wegkommt, dass das nicht unter Schutz steht“, sagt die Saalfeldenerin Irmgard Müllner. Helga Oberhauser meinte: „Das andere Gebäude, das gelbe, ist auch nicht mehr schön. Aber wenn sie dann Blöcke hineinbauen, wie es heutzutage ist, finde ich das auch nicht gerade in Ordnung. Aber ich lasse mich überraschen, wie’s wird.“
Mit dem Neubau des Stadtzentrums soll im Sommer 2021 begonnen werden.