Landesgericht und Staatsanwaltschaft im Justizgebäude Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Stromunfall: Strafantrag gegen Feuerwehrmann

Nach dem tödlichen Stromunfall in Golling (Tennengau) im Mai 2019 gibt es nun einen Strafantrag gegen einen Feuerwehrmann. Bei einer Sicherheitsvorführung wurde eine Teleskopbühne zu nahe an eine Starkstromleitung gebracht, dabei erlitt ein 45-jähriger Feuerwehrmann einen tödlichen Stromschlag.

Ein Feuerwehrkollege des Verstorbenen war bei der Veranstaltung eingeteilt, den Kontrollstand der Hebebühne zu überprüfen. Weil dieser aber den Posten verlassen hatte, wirft ihm jetzt die Staatsanwaltschaft grob fahrlässige Tötung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit vor. Bei der Vorführung im Rahmen eines Sicherheitstages für Volksschüler war ein Feuerwehrmann mit sechs Kindern auf einer Teleskopbühne. Die Drehleiter geriet dabei zu nahe an eine 110-kV-Leitung.

Unfall ereignete sich bei Projekttag für Schüler

Der Unfall ereignete sich am Sportplatz in Golling im Rahmen einer Kindersicherheitsolympiade. Der Zivilschutzverband wollte dabei zusammen mit den Rettungsorganisationen Volksschülern der dritten und vierten Schulstufe das richtige Verhalten in Notsituationen näher bringen. Mehr als 300 Volksschüler wurden dadurch letztlich Zeugen des Unfalls.

Sechs Schüler und ein Feuerwehrmann auf Bühne

Als die Teleskopbühne zu nahe an die 110-kV-Leitung geriet, kam es zu einem Stromüberschlag, bei dem der 45-jährige Feuerwehrmann einen tödlichen Stromschlag erlitt. Die Schüler wurden nicht verletzt, sie kamen mit dem Schrecken davon und mussten von zwei Bergrettern von der Hebebühne geborgen werden.

Hebebühne der Feuerwehr
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Mit dieser Teleskopbühne fuhren die Schüler und der Feuerwehrmann in die Höhe

Die Staatsanwaltschaft ermittelte, wie es beim Ausfahren der Teleskopbühne des Feuerwehrautos zu dem Unglück kommen konnte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Missachtung der gebotenen Aufmerksamkeit und Sorgfalt vor. Einen Prozesstermin gibt es noch nicht.