Gericht

17-Jährige wegen Mordversuchs angeklagt: Eifersucht?

Wegen zweifachen Mordversuchs steht Montag eine erst 17-jährige Salzburgerin aus der Landeshauptstadt vor Gericht. Sie konnte sich laut Anklage nicht damit abfinden, dass ihr Ex-Freund die Beziehung beendet hatte.

Die Salzburgerin führte eineinhalb Jahre eine Beziehung mit dem damals 30-jährigen Vater eines Kindes, dann beendete der Mann das Verhältnis, weil er wieder mit der Mutter seines Kindes zusammen sein wollte. „Die Angeklagte konnte sich nicht damit abfinden“, sagte Staatsanwältin Sandra Lemmermayer. Laut Anklageschrift soll die Verdächtige dem Ex-Freund mit einem Hammer auf den Hinterkopf geschlagen und versucht haben, ihn mit einem Messer zu attackieren. Das zweite Mal soll sie ihm vor seiner Wohnung in Salzburg-Liefering aufgelauert haben, erneut mit einem Messer in der Hand.

Bis 15 Jahre Haft möglich

Beim Prozessauftakt am Montag bestritt die Angeklagte eine Tötungsabsicht, sie hätte ihrem Ex-Freund nur Angst machen wollen. Sie sei sehr traurig gewesen, weil er den Kontakt zu ihr abgebrochen habe und er wieder mit der Mutter seines Kindes zusammen gewesen sei. „Ich war sehr verliebt. Ich kam nicht hinweg über ihn, er aber hat abgeblockt. Ich wollte ihm Angst machen und ihn zwingen, dass wir wieder zusammen kommen.“ Ihr Verteidiger sagte, sie hätte ihren Ex-Freund nur unter Druck setzen wollen, damit er zu ihr zurückkehrt. Der zweitägige Prozess am Landesgericht Salzburg wird am Mittwoch fortgesetzt. Bei einem Schuldspruch wegen Mordversuchs drohen der 17-Jährigen bis zu 15 Jahre Gefängnis.

Wollte die Angeklagte ihren Ex-Freund umbringen?

Die Richterin konfrontierte die Angeklagte auch mit belastenden Aussagen des Ex-Freundes, demnach hätte die 17-jährige Frau schon länger geplant, ihn umzubringen. „Nein, das stimmt nicht. Vielleicht sagte er das aus Rache“, antwortete die Angeklagte. Warum sie Handschuhe, Mundschutz, Sturmhaube und einen Pfefferspray mitgenommen habe, wisse sie ebenfalls nicht.