Durch die Coronavirus-Krise und die vielen Einschränkungen brauchen doppelt so viele Kinder und Jugendliche psychologische Hilfe und Beratung. Die Zahl der Beratungen ist seit Mitte März von rund 1.000 pro Monat auf teilweise mehr als 2.000 monatlich gestiegen, beobachtet die kids-line in Salzburg. Deshalb ist jetzt jeder Sponsor für Supervisionsstunden der Berater willkommen, denn auch für die Mitarbeiter können die Gespräche belastend sein.
Mai: 2.200 Gespräche mit Kindern und Jugendlichen
Täglich zwischen 11.00 und 23.00 Uhr bietet die Salzburger kids-line Hilfe für Kinder und Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren – entweder telefonisch unter einer kostenlosen Nummer – 0800/234 123 – oder per Chat im Internet. Seit Ausbruch der Coronavirus-Krise hat sich die Zahl der hilfesuchenden Kinder und Jugendlichen verdoppelt, sagt Katja Schweitzer, Leiterin der kids-line. Statt 1.000 Beratungen pro Monat, wie im Vorjahr, werden momentan pro Monat rund 2.000 Gespräche verzeichnet. Die Spitze war im Mai mit 2.200 Kontakten.
Kein Schulbetrieb: Kindern fehlte Fixpunkt
Hauptgrund für diesen Anstieg sei der Ausfall des Schulbetriebs über weite Strecken. Damit fehle vielen Kindern und Jugendlichen ein Fixpunkt, wo sie vor Konflikten zu Hause geschützt sind. Dank eines engagierten Teams von rund 40 speziell ausgebildeten Ehrenamtlichen habe man den Ansturm abfangen können, sagt die kids-line-Leiterin.
Auch Berater brauchen Supervision: Dafür fehlt Geld
Aber jetzt brauche man mehr Geld, vor allem für die Unterstützung der Berater. „Das ist sehr belastend und deshalb kann man die ehrenamtlichen Mitarbeiter nur dann an die Institution halten, wenn sie sich dort auch gut begleitet und aufgehoben fühlen“, sagt Katja Schweitzer.
Sommerferien: Ansturm wird weiter steigen
Jeder Sponsor für Supervisionsstunden sei laut Schweitzer willkommen. Denn in den Sommerferien steige der Ansturm bei der Kinder-Beratung erfahrungsgemäß noch einmal.