Almbauern fordern mehr Unterstützung bei der Aufklärung der Wanderer, wie sie mit Weidevieh umgehen sollen. Nur auf die Eigenverantwortung der Gäste aus dem In- und Ausland zu setzen, das sei zu wenig. Touristiker und Fremdenverkehr müssten sich stärker engagieren, so die Landwirte.
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Alm-Gefahren: „Wanderer setzen Kinder auf Kühe“

Almbauern fordern mehr Unterstützung bei der Aufklärung der Wanderer, wie sie mit Weidevieh umgehen sollen. Nur auf die Eigenverantwortung der Gäste aus dem In- und Ausland zu setzen, das sei zu wenig. Touristiker und Fremdenverkehr müssten sich stärker engagieren, so die Landwirte.

Ein ORF-Lokalaugenschein am Sonntag auf der Nassfeldalm im Gasteiner Tal in den Hohen Tauern (Sportgastein, Pongau) zeigt, dass offenbar noch viel Informationsarbeit nötig sein könnte. Auf dem hölzernen Tor zum riesigen Almgebiet hängen gleich mehrere Hinweisschilder. Wanderer müssen die Hochfläche am Fuß der Dreitausender nämlich mit insgesamt rund 500 Kühen und Kälbern teilen, einige Stiere sind auch da.

Senner: „Leute setzen ihre Kinder auf liegende Kühe“

Am Sonntag waren auch viele Familien in diesem auf 1.600 Meter Seehöhe gelegenen Ortsteil von Bad Gastein (Pongau) unterwegs. Es gab einige Almwanderer, die es mit den Verhaltensregeln offenbar nicht so genau nehmen. Augenzeugin Nicole Schottner aus Bad Hofgastein (Pongau) sagt, sie habe beobachtet, wie ein Kind zu den Kühen gegangen sei: „Die Mutter hat nicht reagiert. Da könnte es zu gefährlichen Situationen kommen.“

Senner Josef Sendlhofer von der Nassfeldalm sagt, er habe schon Leute auf Probleme und Gefahren angesprochen: „Es gibt Leute, die gehen zu den liegenden Kühen hin und setzen die Kinder auf die Kuh. Natürlich wehren Kühe auch die Fliegen ab. Und dann heißt es gleich, eine Kuh habe mit ihren Hörnern auf Menschen zurückgeschlagen.“

Bei Angriff den Hund von der Leine nehmen

Immer wieder kommt es auch zu Zwischenfällen mit Hunden. Wanderer sollten sie an die Leine nehmen, falls eine Kuh dennoch angreift, sofort von der Leine lassen. Eine Wanderin aus Bruck an der Glocknerstraße (Pinzgau) betont, sie lasse ihre Hündin sicher nicht aus: „Da nehme ich sie lieber auf den Arm, weiche aus und bin weg.“

Genau das könne zu äußerst gefährlichen Situationen führen, sagen Experten, weil die Kuh neben dem Hund – der locker davonlaufen könnte, dann auch die Wanderin massiv attackieren könnte.

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Almbauern fordern mehr Unterstützung bei der Aufklärung der Wanderer, wie sie mit Weidevieh umgehen sollen. Nur auf die Eigenverantwortung der Gäste aus dem In- und Ausland zu setzen, das sei zu wenig. Touristiker und Fremdenverkehr müssten sich stärker engagieren, so die Landwirte.
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Senner Sendlhofer im Gasteiner Nassfeld
Almbauern fordern mehr Unterstützung bei der Aufklärung der Wanderer, wie sie mit Weidevieh umgehen sollen. Nur auf die Eigenverantwortung der Gäste aus dem In- und Ausland zu setzen, das sei zu wenig. Touristiker und Fremdenverkehr müssten sich stärker engagieren, so die Landwirte.
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Das Thema Hunde und Almvieh ist ein vielschichtiges. Wer seinen Hund beim Angriff einer Kuh an der Leine lässt oder ihn bei sich behält, riskiert das eigene Leben.
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Almbauern fordern mehr Unterstützung bei der Aufklärung der Wanderer, wie sie mit Weidevieh umgehen sollen. Nur auf die Eigenverantwortung der Gäste aus dem In- und Ausland zu setzen, das sei zu wenig. Touristiker und Fremdenverkehr müssten sich stärker engagieren, so die Landwirte.
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Tor zum weitläufigen Almgebiet in Sportgastein, hinten die Hohe Geisel bzw. Gesselkopf und einige Dreitausender der Tauern
Almbauern fordern mehr Unterstützung bei der Aufklärung der Wanderer, wie sie mit Weidevieh umgehen sollen. Nur auf die Eigenverantwortung der Gäste aus dem In- und Ausland zu setzen, das sei zu wenig. Touristiker und Fremdenverkehr müssten sich stärker engagieren, so die Landwirte.
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Almbauern fordern mehr Unterstützung bei der Aufklärung der Wanderer, wie sie mit Weidevieh umgehen sollen. Nur auf die Eigenverantwortung der Gäste aus dem In- und Ausland zu setzen, das sei zu wenig. Touristiker und Fremdenverkehr müssten sich stärker engagieren, so die Landwirte.
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Almbauern fordern mehr Unterstützung bei der Aufklärung der Wanderer, wie sie mit Weidevieh umgehen sollen. Nur auf die Eigenverantwortung der Gäste aus dem In- und Ausland zu setzen, das sei zu wenig. Touristiker und Fremdenverkehr müssten sich stärker engagieren, so die Landwirte.
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Almbauern fordern mehr Unterstützung bei der Aufklärung der Wanderer, wie sie mit Weidevieh umgehen sollen. Nur auf die Eigenverantwortung der Gäste aus dem In- und Ausland zu setzen, das sei zu wenig. Touristiker und Fremdenverkehr müssten sich stärker engagieren, so die Landwirte.
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Landwirte befürworten Wegsperren wie in Rauris

Schilder allein reichen anscheinend nicht aus, um das Bewusstsein der Wanderer zu schärfen. Diskussionen wie rund um die Sperre des Krumltals in Rauris haben da offenbar einen größeren Effekt. Johann Inhöger von der Almgenossenschaft Nassfeld sagt, viele Bauern würden es befürworten, wenn ein Kollege im Krumltal seinen Weg sperre: „Damit wird auf unsere Probleme endlich aufmerksam gemacht. Wir als Genossenschaft können unsere Wege leider nicht so einfach sperren. Wir wünschen uns, dass die Leute für ihr Handeln verantwortlich gemacht werden.“

Kennen Wanderer die Regeln?

Seit vergangenem Jahr gibt es zehn offizielle Verhaltensregeln für den Umgang mit Weidevieh. Nur scheinen die Regeln von vielen Wanderern schlicht übersehen zu werden. Der Sommergast Jan Kempe aus Sachsen in Deutschland sagt, er habe die Regeln nicht gelesen: „Aber ich kenne das, bin nicht zum ersten Mal hier unterwegs.

Gerhard Dipplinger aus Niederösterreich betont, ihm sei nichts Gefährliches aufgefallen: „Aber wir haben uns mit dem Thema natürlich beschäftigt, nachdem das aus dem Rauriser Tal bekannt wurde.“

Almbauern wollen Touristiker in Pflicht nehmen

Um das Bewusstsein für richtiges Verhalten zu schärfen, sehen Almbauern auch die Touristiker und Werbefachleute des Fremdenverkehrs in der Pflicht. Das Risiko und auch die rechtlichen Folgen von Kuhattacken wollen die Almbauern nicht mehr allein tragen. Es brauche eine gemeinsame Lösung. Sonst könnte auch das Tor zur Nassfeldalm am hinteren Ende des Gasteiner Tales in den Hohen Tauern auch irgendwann zu bleiben.