Prangstangen in Muhr während der Coronakrise
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Religion

Kleine Prangstangenprozession trotz CoV

Der 29. Juni ist als „Peter-und-Paul-Tag“ der traditionelle Termin für viele Diakon-, Priester- und Bischofsweihen. Während diese coronabedingt abgesagt waren, wollten Muhr und Zederhaus (Lungau) an diesem Tag auf ihre traditionelle Prangstangenprozession – zumindest in einer kleinen Variante – nicht verzichten.

Die Tradition des Prangstangentragens im Lungau geht auf eine Heuschreckenplage vor langer Zeit zurück, bei der die Bauern gelobt haben jedes Jahr Blumenstangen zu binden, um künftig vor Naturkatastrophen verschont zu bleiben. Diesem Gelübde wollten die Muhrer auch in Coronazeiten treu bleiben. Statt gewöhnlich neun großen wurden heuer aber nur drei kleine Prangstangen getragen.

„Ich bin stolz als Bürgermeister, dass wir das heute gemacht haben, weil in Zeiten wie diesen war das nicht so einfach. In der Nachbargemeinde Zederhaus haben sie es auch gemacht und wir haben es auch gemacht“, sagt der Bürgermeister von Muhr, Hans-Jürgen Schiefer (ÖVP) Muhr.

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Prangstangen in Muhr während der Coronakrise
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Junge Prangstangenträger in Muhr während der Coronakrise
Prangstangen in Muhr während der Coronakrise
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Coronabedingt drei kleine statt neun große Prangstangen
Prangstangen in Muhr während der Coronakrise
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Prangstangen mit Trägern vor der Pfarrkirche Muhr
Prangstangen in Muhr während der Coronakrise
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Prangstangenprozession in Muhr zur Sicherheit diesmal mit einer Feldmesse

Gottesdienst sicherheitshalber im Freien gefeiert

Das Blumensammeln für die Prangstangen wäre heuer selbst für neun große Prangstangen kein Problem gewesen, sagt Traudi Laireiter. „Die Wiesen waren so bunt und es hat so viele Blumen gegeben. In sonstigen Jahren haben wir oft suchen müssen.“

Um die Ansteckungsgefahr durch Coronaviren gering zu halten, hat der Festgottesdienst diesmal, nicht wie gewohnt in der Pfarrkirche, sondern im Freien stattgefunden. „Da ist viel Herzblut bei diesen Stangen dabei. Jetzt ist die Natur so schön und das Gelübde zu halten ist einfach wertvoll und es gibt ja viele Plagen. Wir haben gebetet für die Plage, die jetzt ist, dass wir da gut herauskommen und hoffentlich etwas dazugelernt haben“, sagt der Pfarrprovisor von Zederhaus und Muhr Peter Schwaiger.

Prangstangen bleiben bis Mariä Himmelfahrt aufgestellt

„Die Vereine haben heuer gefehlt, aber wir haben trotzdem einen wunderschönen Prangtag gehabt“, sagt Alois Grießner aus Muhr. Der Prangtag in Muhr ist damit diesmal deutlich kleiner und auf jeden Fall auch entspannter und ruhiger gefeiert worden. Bis Mariä Himmelfahrt am 15. August sind die drei kleinen Prangstangen noch in der Pfarrkirche von Muhr zu bewundern.

Prangstangen in Muhr

Am Montag finden Diakon-, Priester- und Bischofsweihen statt, es werden Petrusfeuer angezündet und in der Lungauer Gemeinde Muhr werden immer zu Peter und Paul die Prangstangen getragen.