Auch beim Obmann der Trachtenmusikkapelle Wals-Siezenheim (Flachgau) kommt derzeit Wehmut auf, wenn er an den heurigen Sommer denkt: Schließlich kann das Fest zum 130-Jahr-Jubiläum seiner Kapelle heuer nicht stattfinden. „Wir haben 800 bis tausend Personen geplant. Da muss man so viele berücksichtigen, vom CoV-Beauftragten bis zu getrennten Ein- und Ausgängen, dass das für eine kleine Musik wie wir es sind nicht tragbar ist“, sagt Obmann Sebastian Sturm. Das Fest soll nun im Spätsommer 2021 nachgeholt werden: „Wir bleiben einfach stehen oder machen nächstes Jahr 130.1.“
Seefeste etc. kaum durchzuführen
Auch Seefeste sind in diesem Sommer kein Thema. Mattsee hat sich schon davon verabschiedet. „Die meisten sind sehr enttäuscht. Wir haben auch sehr viele Veranstaltungen, wie die Diabelli-Sommerkonzerte usw., die auch nicht stattfinden können“, sagt Bürgermeister Michael Schwarzmayr (SPÖ).
Im nahen Obertrum (Flachgau) hofft man trotz allem, den motorfreien Familientag am 6. September abhalten zu können. Solche Großveranstaltungen sind wichtig für das soziale Leben und für die veranstaltenden Vereine, sagt der Obertrumer Bürgermeister Simon Wallner (ÖVP). Sie brauchen das Geld für Ausrüstung oder Jugendarbeit und „wenn dieses Geld fehlt, wird es entweder nicht investiert oder an die Öffentliche Hand die Frage gestellt, wer kann das ersetzen“, so Wallner.
Auch Tradtionsveranstalter pausieren
Auch in allen anderen Bezirken des Landes müssen zahlreiche Veranstaltungen heuer entfallen. Die Neue Mittelschule in St. Michael (Lungau) ist da keine Ausnahme: „Wir sind eine musische Mittelschule und hätten vorige Woche unsere großen Abschlusskonzerte gehabt, leider hat nichts stattfinden können“, sagt Direktorin Andrea Schlicker.
In der Stadt Salzburg entfällt heuer erstmals seit 57 Jahren der große Flohmarkt des Lionsclubs im Europark. Allenfalls kleinere Veranstaltungen mit wenig Besuchern können für Abwechslung sorgen, solange die Infektionszahlen nicht zu stark ansteigen.