Chronik

Streit um Denkmalschutz für Hof in Werfen

Um den geschichtsträchtigen Wispelhof aus den 1920er-Jahren in Werfen (Pongau) wird gestritten. Der Eigentümer erhob Einspruch gegen den überraschenden Denkmalschutz. Anrainer riefen Politik, Medien und das Bundesdenkmalamt auf den Plan.

Der Wispelhof – gebaut 1924 – gehörte zu den Außengebäuden des Schlosses Blühnbach und befand sich dann in Privatbesitz. Vor wenigen Monaten kaufte der Salzburger Bauträger Leitgöb das Haus um rund zwei Millionen Euro. Geplant war, das Gebäude abzureißen und eine Wohnanlage mit 20 Einheiten zu errichten. Alle Bescheide waren rechtskräftig – doch plötzlich schaltete sich der Denkmalschutz ein.

Bauträger sieht Wertverlust durch Denkmalschutz

Ein Anrainer hatte sich an Politik, Medien und das Bundesdenkmalamt gewandt. Und das Amt entschied, dass der Wispelhof denkmalgeschützt ist. Eigentümer Günther Leitgöb sagt, dass er so etwas noch nie erlebt habe. Sollte der Entscheid des Bundesdenkmalamtes halten, würde das einen massiven Wertverlust bedeuten, so Leitgöb. Er müsste das Gebäude erhalten und könnte nicht bauen. Günther Leitgöb versteht nicht, warum das Bundesdenkmalamt den Hof nicht früher unter Denkmalschutz stellte.

Landeskonservatorin Eva Hody vom Bundesdenkmalamt in Salzburg spricht von einem nicht gängigen Verfahren: Es sei sehr selten, dass das Bundesdenkmalamt keinerlei Kenntnis von einem historischen Gebäude habe. In diesem Fall sei das Amt aber erst durch Anrainer und Medien darauf aufmerksam geworden. Günther Leitgöb erhob Ende vergangener Woche gegen den Bescheid Einspruch. Die Diskussion um den Wispelhof geht damit in die nächste Runde.