Tourismus

Urlauber: Schweden und Dänen bleiben aus

Urlauber aus Skandinavien werden im heurigen Sommertourismus in Salzburg wohl keine große Rolle spielen. Das stellt Betriebe vor Probleme, die sich auf diese Gäste spezialisiert haben – etwa in Bad Gastein, Wagrain oder Kleinarl (alle Pongau).

Busunternnehmer Michael Lackner aus Bad Gastein transportiert in seinen sechs Fahrzeugen normalerweise bis zu 400 schwedische Touristen pro Woche. „Wir haben über 90 Prozent schwedische Gäste“, schildert Lackner. „Die holen wir am Samstag am Flughafen in Salzburg ab. Wir machen am Montag die Stadt Salzburg, am Dienstag den Großglockner, am Mittwoch Venedig, am Donnerstag die Burg Hohenwerfen, am Freitag das Salzkammergut und am Samstag wieder zurück am Flughafen. Das ist jede Woche gleich von Mai bis Oktober.“

Spezialisierte Hotels bleiben zu

Jeder fünfte Gast, der in Bad Gastein übernachtet, kommt aus Schweden. Er gibt im Durchschnitt 129 Euro pro Tag aus. Dieses Geld fehlt jetzt jenen Hotels, die sich auf schwedische Gäste spezialisierten – so wie die Betriebe des Hoteliers Olaf von der Wettern, gleichzeitig auch Obmann des Tourismusverbandes Bad Gastein.

Fassade des Hotels „Salzburger Hof“ in Bad Gastein
ORF
Der Salzburger Hof in Bad Gastein ist ein auf schwedische Gäste spezialisiertes Haus, das heuer geschlossen bleibt

„Unsere schwedischen Gäste dürften zwar einreisen – aber nur mit Tests und so weiter“, sagt von der Wettern. „Deswegen haben wir jetzt schweren Herzens die Entscheidung getroffen, weil wir ja nicht einfach mal so auf einen anderen Markt umschwenken können, dass wir diesen Sommer einefach nur mit zwei Häusern.“ Von der Wetterns fünf weitere Hotels in Bad Gastein, zum Beispiel auch der Salzburger Hof, bleiben im Sommer zu.

Wagrain: Hoffen auf Dänen

Auch in Wagrain und Kleinarl rechnen einige Hoteliers mit großen Verlusten. Dort fehlen die Gäste aus Dänemark: „Wir sind im Sommer zu 80 Prozent mit dänischen Gästen ausgelastet – den ganzen Juli bis Mitte August“, sagt die Wagrainer Hoteldirektorin Elisabeth Gschwandtner. „Geöffnet hätten wir im Sommer vier Hotels – jetzt haben wir das auf zwei Hotels reduziert.“

Weil die Dänen wieder ohne Beschränkungen nach Österreich reisen dürfen, hofft die Hoteldirektorin noch auf kurzfristige Buchungen von dänischen Gästen.

Schwedische und dänische Urlauber bleiben aus

Großes Interesse von Österreichern und Deutschen

Bei anderen, nicht so spezialisierten Hotels in Wagrain und in Bad Gastein kommen aber sehr wohl laufend Buchungen herein – von Österreichern und Deutschen. Diese machen in diesen beiden Orten den Großteil der Touristen aus: „Die Buchungen für Juli, August und September schauen recht erfreulich aus“, sagt von der Wettern in seiner Funktion als Bad Gasteiner Tourismusobman. „Wenn das Wetter auch noch mitspielt, wird es sicherlich auch kurzfristige Gäste geben. Da sind eine Kollegen jetzt recht optimistisch.“

„Wir haben etwa 60 Prozent deutsche Gäste“, sagt Stefan Passrugger vom Tourismusverband Wagrain-Kleinarl. „Zusammen mit den Österreichern sind wir jetzt doch sehr positiv gestimmt, dass der Sommer so wie der Winter mit einem hellblauen Auge ausgeht.“ Nur jene Unternehmer, die sich normalerweise um die skandinavischen Gäste kümmern, werden im Sommer wohl nicht so glimpflich davonkommen.