Totes Tier (Reh) liegt auf Autobahn, im Hintergrund fährt ein Wohnmobil
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Verkehr

Mehr tote Tiere auf Autobahnen nach „Lock-down“

Seit Ende des Coronavirus-„Lock-down“ werden auf den Autobahnen merkbar mehr tote angefahrene Wildtiere registriert. Denn die Tiere müssen sich nach Monaten der Ruhe erst wieder an das starke Verkehrsaufkommen gewöhnen.

Rehe, Füchse, Marder, Hasen, Igel und Greifvögel sind Opfer des wieder gestiegenen Verkehrsaufkommens auf den Autobahnen. Denn da seit dem Ende des Coronavirus-„Lock-down“ immer noch viele Menschen öffentliche Verkehrsmittel meiden und mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs sind sowie der Warenverkehr auf der Straße weiter steigt, sind deutlich mehr Pkws und Lkws unterwegs.

„Tierwelt muss sich wieder daran gewöhnen“

Die Tiere entlang der Hauptverkehrsachsen gewöhnten sich aber in den letzten Monaten an die Verkehrsberuhigung wegen des Coronavirus. Jetzt ist das deutlich anders, beobachtete auch Gregor Jadin, der als Autobahnmeister bei der ASFINAG für 45 Kilometer Autobahn im Großraum Salzburg zuständig ist: „Die Autobahn ist ruhiger gewesen. Der Wechsel von der einen auf die andere Seite ist für die Tiere gefahrloser gegangen. Wenn der Verkehr wieder mehr wird, muss sich die Tierwelt wieder daran gewöhnen. Dementsprechend kann es leicht sein, dass leider mehr Tiere überfahren werden.“

Gerald Steiner, ASFINAG-Regionalleiter für die betriebliche Erhaltung in Salzburg und Kärnten, warnte vor dem Berühren der toten Tiere. Autofahrer sollten nicht stehenbleiben und die Kadaver wegräumen, betonte Steiner: „Das sollen sie uns überlassen. Ja nicht angreifen. Denn da läuft man Gefahr, dass man sich mit Krankheiten ansteckt. Außerdem ist es eine Unfallgefahr – ich bleibe irgendwo auf der Straße stehen, ich bin nicht abgesichert, der nachfolgende Verkehr. Dann habe ich eine erhöhte Unfallgefahr.“

Tierkadaver werden in Schutzbekleidung eingesammelt

Die Mitarbeiter der Autobahnmeistereien sammeln in spezieller Schutzkleidung die Tierkadaver ein. Die Kadaver werden tiefgefroren und zum Beispiel in Salzburg alle drei Wochen bei der Tierkörperverwertung im Pongau entsorgt.