Eingang zum Peterskeller („St. Peter Stiftskulinarium“) im Kloster St. Peter in der Salzburger Altstadt
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Gesundheit

CoV-Cluster: Auch Ministerin getestet

Im Zusammenhang mit dem Coronavirus-Cluster nach einem Rotary-Club-Abend in der Stadt Salzburg wurde auch Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) getestet. Sie war bei ihrem Besuch in Salzburg offenbar mit betroffenen Personen in Kontakt. Insgesamt wurden bisher 14 CoV-Infektionen in dem Cluster festgestellt.

Ein Sprecher der Ministerin bestätigte Sonntagabend einen Bericht der „Salzburger Nachrichten“, dass Raab getestet wurde. Der Test sei negativ verlaufen. Die Ministerin absolvierte am Freitag einen ganztägigen Arbeitsbesuch in Salzburg. Dort nahm sie ihre im Februar wegen des Coronavirus-Ausbruchs unterbrochene „Integrationstour“ durch Österreich wieder auf und hatte dabei offenbar Kontakt mit dem Personenkreis des Salzburger Clusters.

14 Infektionen in Cluster, mehr Fälle erwartet

Bis Sonntagabend wurden bei diesem Cluster 14 Infektionen gezählt. Die Behörden rechnen aber mit noch mehr Fällen. Nach dem Rotarier-Clubabend am Montag in der Altstadt seien praktisch alle der hunderten Kontaktpersonen getestet worden, sagte Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz Sonntagabend. Unter den 14 Infizierten sind zwei Mitarbeiter des Landes Salzburg, dazu zwei infizierte Mediziner der Landeskliniken und ein Mitarbeiter bei der Eishockeyakademie von Red Bull. Von den 14 Erkrankten wohnen sechs in der Stadt Salzburg, drei im Flachgau, vier im Tennengau und einer im Pongau.

Der Magistrat Salzburg als zuständige Bezirksbehörde arbeite mit Hochdruck und rund 30 Mitarbeitern an der Aufklärung dieses Covid-19-Clusters, betonte Michael Haybäck, Leiter der Bezirksverwaltung, am Sonntag: „Je schneller wir das Virus eingrenzen können, desto höher ist die Chance, weitere Ansteckungen hintan zu halten“. Alleine in der Stadt Salzburg seien derzeit 33 Kategorie-1-Kontaktpersonen in Quarantäne. Dazu kommen noch 31 Kontaktpersonen der Kategorie 2, von denen auch einige erkrankt sind.

CoV-Cluster: 14 Infizierte, mehr erwartet

Im Zusammenhang mit einem Rotary-Club-Abend in der Stadt Salzburg wurden Sonntagvormittag schon 14 Infektionen gezählt, die Behörden rechnen aber mit noch mehr. Wegen des Clusters musste mittlerweile die Gemeindeführung in Schwarzach (Pongau) in Quarantäne.

Suche nach Quelle der Infektion

Eine einzelne Person bei dem Clubabend, ein sogenannter „Indexfall“ dürfte alle anderen angesteckt haben. Wo sich dieser selbst das Coronavirus geholt habe, werde derzeit mit Hochdruck untersucht, betonte Haybäck. Derzeit seien bei Detailerhebungen und Testungen 39 Personen im unmittelbaren Blickfeld der Behörden, um Anhaltspunkte zum Indexfall zu bekommen, so der Bezirksverwaltungschef in der Stadt.

Landesweit waren Sonntagabend 16 aktive Coronavirus-Infektionen bei den Behörden registriert – 14 davon im Zusammenhang mit dem Cluster rund um den Rotary-Club-Abend.

Gemeindespitze in Quarantäne

In der Gemeinde Schwarzach (Pongau) sind wegen der Rotariertreffens acht Gemeindevertreter in Quarantäne, darunter auch Bürgermeister Andreas Haitzer (SPÖ), Vizebürgermeister Roman Spiegel (SPÖ) sowie der Schwarzacher Amtsleiter. Einer der Gemeindevertreter war Montagabend bei dem Rotary-Club-Abend in der Stadt Salzburg und nahm tags darauf an der Gemeindevertretungssitzung teil. Auch er wurde positiv auf das Coronavirus getestet.

Andreas Haitzer in Quarantäne zu Hause
Haitzer
Der Schwarzacher Bürgermeister Haitzer ist seit Samstag in Quarantäne

„Es wurde über die Bezirkshauptmannschaft natürlich sofort angeordnet, alle Personen sofort zu kontaktieren und zu schauen, wer unter Umständen positiv sein könnte“, schilderte Haitzer. „Am Samstag wurden dann die Quarantänemaßnahmen umgesetzt.“ Ein Coronavirus-Test bei den weiteren 20 Betroffenen in Schwarzach war am Sonntag negativ. Allerdings müssen die acht Gemeindepolitiker wegen der Inkubationszeit noch bis Ende Juni in Quarantäne bleiben.

Wirtin: Clubtreffen in eigenem Raum, nur 26 Anwesende

Nach dem Bekanntwerden des Infektionsclusters meldeten sich am Sonntag auch die Betreiber des Stiftkulinariums St. Peter, in dem das Rotary-Treffen am Montag stattgefunden hatte. Wirtin Veronika Kirchmair sagte: „Es waren 26 Rotary-Mitglieder hier. In diesem großen Raum finden normal bis zu 80 Gäste Platz – also ist der Mindestabstand leicht einzuhalten. Es ist keine Klimaanlage in diesem Raum, es sind offene Fenster in den Innenhof. Nach dem Essen wird die Türe geschlossen – und anschließend findet dann immer die Klausur statt.“

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Eingang zum Peterskeller („St. Peter Stiftskulinarium“) im Kloster St. Peter in der Salzburger Altstadt
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Das Treffen des Rotarierclubs fand am Montag im Stiftskulinarium St. Peter (Peterskeller) statt
Eingangsbereich vor dem Peterskeller („St. Peter Stiftskulinarium“) im Kloster St. Peter in der Salzburger Altstadt
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Die Clubmitglieder konnten über einen eigenen Eingang direkt zu dem Veranstaltungsraum gehen
Michael Haydn Zimer im Peterskeller („St. Peter Stiftskulinarium“) im Kloster St. Peter in der Salzburger Altstadt
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Der Raum ist laut Betreibern für bis zu 80 Personen geeignet – am Montag seien aber nur 26 Teilnehmer da gewesen
Blick aus dem Peterskeller („St. Peter Stiftskulinarium“) in einen Innenhof des Klosters St. Peter in der Salzburger Altstadt
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Das Lokal liegt im Zentrum der Salzburger Altstadt

Club benutzte separaten Eingang

Der Raum im ersten Stock werde derzeit auch sonst nicht genutzt, ergänzte Kirchmair. Wegen der Pandemieauflagen gelte dort derzeit eine Höchstzahl von 40 Besuchern, deshalb sei auch durchgezählt worden. Der Raum sei für die Rotarier extra aufgesperrt worden, die Clubmitglieder hätten ihn durch einen separaten Eingang betreten. Auch die Toilettanlagen im ersten Stock seien praktisch abgetrennt vom übrigen Gastronomiebetrieb.

Ein einzelner Servicemitarbeiter habe am Montag die Gäste bedient. Sonst habe kein Austausch zwischen Gaststube und dem separaten Raum bestanden. Die Betreiber des Restaurants ließen nach Bekanntwerden des Falls vorsorglich die gesamte Belegschaft testen – alle waren negativ.

Die Rotarier-Runde soll nach dem Peterskeller aber noch in ein weiteres Altstadtlokal gegangen sein.

„Es werden schon noch einige positive Fälle nachkommen“

Dennoch wächst die Infektionskette in dem Fall weiter. Auch Menschen, die nicht in nahem Kontakt mit einem der Infizierten waren, steckten sich mittlerweile an, sagte Landessanitätsdirektorin Juhasz: „Hier dürfte es sich doch um einen sehr hochansteckenden Fall handeln. Wir haben enorme Mengen an Kontaktpersonen abzuarbeiten. Mit jedem neuen positiven Fall erweitert sich der Kreis. Ich gehe schon davon aus, dass wir da schon noch einige positive Fälle nachbekommen.“

Klar ist hingegen, dass nur ein Mitarbeiter im Büro von Landesrätin Maria Hutter (ÖVP) infiziert ist. Die Landesrätin selbst und alle anderen Mitarbeiter in ihrem Büro wurden am Samstag negativ auf das Virus getestet.

Haslauer: „Gesundheitsbehörden machen sehr guten Job“

Dass die Infektionskette erst am Freitag öffentlich gemacht wurde, führte am Samstag zu Kritik der Opposition im Landtag: FPÖ und SPÖ sprachen von Informationsmangel, zu später Aufklärung der Landesmitarbeiter. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) entgegnete dem: „Die Gesundheitsbehörden machen einen sehr guten Job, sind sehr schnell, haben auch sehr schnell die Bescheide ausgesprochen, und die Betroffenen sind sehr diszipliniert.“

Und auch Landessanitätsdirektorin Juhasz betonte: „Für uns ist wichtig, dass die behördlichen Maßnahmen zeitgerecht gesetzt werden. Ich bitte da auch um ein bisschen Verständnis: Das Wichtigste ist, seine Kräfte zu mobilisieren, um die Fälle ordentlich abzuhandeln.“