Der Hofwirt in Seekirchen
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Wirtschaft

15 Interessenten für Hofwirt Seekirchen

Nur ein Jahr nach der Neueröffnung sucht die Stadtgemeinde Seekirchen (Flachgau) schon wieder einen neuen Pächter für den um Millionen sanierten gemeindeeigenen Hofwirt im Zentrum. In einer Woche meldeten sich 15 Interessenten.

Nur ein Jahr nach der Wiedereröffnung sucht die Stadtgemeinde Seekirchen erneut einen Pächter für das Traditionswirtshaus. In nur einer Woche meldeten sich bis zu 15 Interessenten, sagt Bürgermeister Konrad Pieringer (ÖVP). Die Umstände der Suche seien „natürlich nicht sehr erfreulich. Aber ich denke: Auf Grund der Umstände mit der Pandemie ist es für mich auch verständlich, dass der Pächter da wirklich sehr viel Pech gehabt hat und es sehr schwer war, in dieser Zeit das wirtschaftlich zu betreiben.“

Bürgermeister sieht „Chance, dass er gut leben kann“

Der nächste Pächter müsse länger bleiben, sagt Pieringer. Noch im Juli will die Stadtgemeinde eine engere Auswahl treffen. Die Ausgangssituation dafür sei gut, ist der Bürgermeister überzeugt – mit einem regen Vereinsleben, der Kirche nebenan und bald auch einer Bezirkshauptmannschaft: „Seekirchen hat einen sehr großen Zulauf bei der Bevölkerungsentwicklung – auch in letzter Zeit. Zusätzlich stehen mit dem Bezirksgericht, der Bezirkshauptmannschaft große Projekte an. Was die Schulen und die Universität betrifft, sind wir auch sehr gut aufgestellt. Und ich denke: Der Hofwirt in Seekirchen hat sicher die Chance, dass er hier gut leben kann.“

Auch der Seekirchner Gastronom Christoph Wobornik sieht das ähnlich: „Ich glaube, wenn man ein gutes Auftreten hat und ein netter Mensch ist, ist es – glaube ich – ziemlich einfach, weil die Gemeinschaft schon sehr freundlich ist. Und wenn man gut wirtschaftet, geht’s – glaube ich – schon gut.“

Umstrittene 2,5-Millionen-Investition der Stadtgemeinde

Der Hofwirt ist in Seekirchen ein Politikum: 2016 gab es eine Bürgerbefragung über die Zukunft des Gebäudes mitten im Zentrum. Zwei Drittel der Bürger stimmten damals gegen den Abriss des Gebäudes. Die Stadtgemeinde steckte dann 2,5 Millionen Euro in das Wirtshaus. Das sei die richtige Entscheidung gewesen, betont Bürgermeister Pieringer auch heute: „Natürlich ist unser Ansinnen, dass er so schnell wie möglich wieder eröffnen kann, um den Hofwirt wieder für die Bevölkerung zugänglich zu machen.“

Neuer Pächter für Hofwirt Seekirchen gesucht

Seekirchner „froh über einen zweiten Saal“

Der Hofwirt ist für die Seekirchner weiter ein wichtiges Thema: „Wenn eine Veranstaltung ist, sind wir froh, dass wir wieder einen zweiten Saal haben“, sagt ein Seekirchner.

Und eine Seekirchnerin sagt: „Das ist schon ein Wirtshaus, das zu Seekirchen gehört. Man hat schon gewusst, dass das eine gewagte Geschichte ist. Aber man hat gedacht: Hoffentlich geht das alles gut. Aber durch die Coronakrise ist das jetzt alles ein bisschen kritisch geworden.“