Die Geburt war Mitte Mai – und der Wurf von Polarwolf-Weibchen Anastasia bestand an sich aus zwei Welpen. Weil diese bei der Geburt wohl schon relativ groß waren, steckte aber der zweite Welpe im Geburtskanal fest. Zootierärztin Miriam Wiesner musste die Polarwölfin in Narkose legen. Damit konnte die Tierärztin das Leben des Muttertiers retten, jedoch nicht das des feststeckenden Welpen.
Nachdem der verbliebene Welpe nach den dramatischen Stunden rund um die Geburt seine ersten Lebenswochen gut versteckt in einem unterirdischen Bau verbrachte, war zuerst nicht klar, ob er überlebt hatte. „Umso erleichterter atmeten wir jedoch auf, als wir seine dunklen Knopfaugen das erste Mal aus dem weißen Fell seiner Mutter herausblitzen sahen“, sagt Zoodirektorin Sabine Grebner.
Hin und wieder für Besucher zu sehen
Mittlerweile ist der zweite Welpe auch hin und wieder für Besucher in der Polarwolf-Anlage zu sehen. Noch ist das Fell des kleinen Polarwolfs, dessen Geschlecht noch nicht bestimmt werden konnte, braun. In den kommenden Wochen wird es immer heller.
Wenn sich Mutter Anastasia, die zuletzt 2017 drei Jungtiere zur Welt brachte, nicht um den Nachwuchs kümmern kann, übernehmen entweder Vater Isegrim oder Onkel Nanuk den Job des Aufpassers. Denn das Sozialverhalten der Polarwölfe, die normalerweise auf den arktischen Inseln Kanadas und im nördlichen Grönland leben, ist sehr ausgeprägt – und das bedeutet auch, dass sich die männlichen Tiere um die Jungen kümmern.