Am Freitag hat Gschwandtner begonnen, die Räumlichkeiten am Palfen oberhalb von Saalfelden zu beziehen. Der 63-Jährige steht damit in einer langen Tradition, denn seit 350 Jahren ist die Klause durchgehend von April bis zum Herbst bewohnt. „Es ist immer wieder schön, wenn man hier durch den Wald heraufkommt, das hat ein geistliches Flair, da bleibt einem fast die Luft weg“, sagt der Neue am Palfen und genau das ist es, was die Einsiedler seit 350 Jahren auf den Palfen zieht – in eine der ältesten dauerhaft bewohnten Einsiedeleien Europas zieht.
Seelsorger und Gesprächspartner für Besucher
Gschwandtner ist der 28. Einsiedler am Palfen. Der Pensionist und ehemalige Mitarbeiter der Salinen in Ebensee am Traunsee in Oberösterreich zieht damit bis Herbst in die kargen Räumlichkeiten der auf 1.006 Metern Höhe gelegenen Klause ein. Er muss auf Strom und fließendes Wasser verzichten. In Seiner Funktion als Eremit ist er für die Instandhaltung der Klause zuständig, aber auch Seelsorger und Gesprächspartner für Besucher und Wanderer.
Neuer Einsiedler will konfessionsübergreifendes Gebet
Matthias Gschwandtner will am Palfen in alter Tradition auch dreimal täglich zum Gebet einladen und zwar konfessionsübergreifend, denn mit dem Oberösterreicher zieht erstmals in der 350-jährigen Geschichte ein evangelischer Einsiedler ein. „Ökumene ist mir ein ganz wichtiges Anliegen, es ist mir eine große Ehre als erster Lutherischer hier heroben zu leben“, freut sich Gschwandtner.

Erste Messe mit neuem Eremiten schon am Samstag
Ab Mitte nächster Woche bewohnt Georg Gschwandnter die Klause. Die erste Messe mit dem neuen Einsiedler wird bereits am Samstag vor der Kapelle oberhalb der Einsiedelei gefeiert.