Material der Schuldnerberatung
APA/BARBARA GINDL
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Wirtschaft

Weniger Firmeninsolvenzen trotz Krise

Im vergangenen halben Jahr hat es im Bundesland Salzburg weniger Firmeninsolvenzen gegeben als im Vergleich zum Vorjahr. Das zeigt eine Hochrechnung des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV). Auch bei den Privatinsolvenzen ist die Zahl trotz der Krise zurückgegangen.

Die Rückgänge lassen sich paradoxerweise mit der Coronavirus-Pandemie erklären, denn für die geringeren Insolvenzen trotz der Krise gibt es laut Alpenländischem Kreditorenverband zwei Gründe: Zum einen gebe es staatliche finanzielle Unterstützungen und Zwangsstundungen, zum anderen sei der Gerichtsbetrieb, auch jener der Insolvenzgerichte, wochenlang eingestellt gewesen.

„Insolvenzen könnten im zweiten Halbjahr zunehmen“

Insgesamt gab es im ersten Halbjahr in Salzburg 333 Insolvenzverfahren, davon waren 136 Firmeninsolvenzen. Im Vergleich zu 2019 ist das ein Rückgang von fast 40 Prozent. Branchenbezogen war vor allem der Handel betroffen. Der Bereich der Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe liegt laut Gläubigerschutzverband aktuell an dritter Stelle. Es sei aber zu befürchten, dass die Insolvenzen bedingt durch die Krise im zweiten Halbjahr erheblich zunehmen werden.

Privatinsolvent: 20 Prozent weniger als 2019

Dieselbe Entwicklung sei laut AKV auch bei den Privatinsolvenzen zu erwarten. Hier hat es im ersten Halbjahr 197 Insolvenzanträge gegeben, ein Rückgang mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem die Insolvenzgerichte wieder ihren Betrieb aufgenommen haben, rechnet der Alpenländische Kreditorenverband aber damit, dass die Zahl der eröffneten Privatkonkurse in den nächsten Wochen wieder auf das Niveau der Vorjahre steigen dürfte.