Schild Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Neffentrick-Betrüger verurteilt

Ein Neffentrick-Betrüger ist Donnerstag beim Salzburger Landesgericht verurteilt worden. Der Pole hat mehrere betagte Frauen um insgesamt mehr als 200.000 Euro geprellt. Er dürfte Mitglied einer international tätigen Bande sein.

Dreieinhalb Jahre muss der Angeklagte aus Polen ins Gefängnis, er war bereits in Deutschland wegen ähnlicher Betrügereien in Haft. Fünf betagte Salzburger Damen übergaben ihm in den vergangenen Monaten Bargeld in der Höhe zwischen 30.000 und 78.000 Euro, zusätzlich in einem Fall auch Goldschmuck.

Opfern wurde Unfall von Verwandten vorgespielt

Die Opfer wurden von falschen Polizisten angerufen, welche ihnen mitteilten, dass ein Verwandter einen Unfall gehabt habe, ihm drohe eine Haftstrafe, aber mit einer Bargeldzahlung könne das verhindert werden. Der Pole nahm dann in der Nähe der Bank das Geld der Frauen entgegen, insgesamt waren es rund 200.000 Euro. In einem Fall aber schlug die Bank Alarm und der Täter wurde festgenommen.

Neffentrick-Betrüger verurteilt

Ein Neffentrick-Betrüger ist Donnerstag beim Salzburger Landesgericht verurteilt worden. Der Pole hat mehrere betagte Frauen um insgesamt mehr als 200.000 Euro geprellt. Er dürfte Mitglied einer international tätigen Bande sein.

Richterin: Aussagen sind Märchenstunde

Andreas Meissner, Verteidiger des Angeklagten, bezeichnet seinen Mandanten als „kleinen Soldaten“ einer kriminellen Organisation. Der Pole sagte am Donnerstag, er habe das Geld nur an Taxifahrer weitergegeben und jedes Mal 1.000 Euro bekommen. Seine Auftraggeber kenne er nicht. Die Richterin nennt das wörtlich eine Märchenstunde.

Polizei warnt schon lang vor Neffentricks

Die Polizei erinnert an ihre schon lange bekannten Aufrufe, bei Anrufen mit schockierenden Nachrichten vorsichtig zu sein. „Wenn man beispielsweise einen Anruf von einem vermeintlichen Angehörigen bekommt und sich unsicher fühlt, dann soll man die eingespeicherte Nummer im Handy zurückrufen, um sicherzugehen, dass man wirklich mit der richtigen Person spricht“, sagt Robert Meikl von der Kriminalprävention. Spätestens wenn man aufgefordert wird, Geldbeträge abzuheben, sollten die Alarmglocken laut Kriminalpolizei läuten. Zwei weitere mutmaßliche Neffentrick-Betrügerinnen aus Oberösterreich sitzen derzeit in Untersuchungshaft.

Neffentrick-Betrüger verurteilt

Mehrere zehntausend Euro dürfte ein Pongauer verloren haben, weil er laut Ermittlern auf Versprechungen von Internet-Betrügern hereingefallen ist. Diese stellten ihm hohe Renditen in Aussicht – mehr dazu in salzburg.ORF.at (4.6.2020)