Ende März beschloss die Stadtgemeinde, dass die Einsiedelei heuer erstmals unbewohnt bleiben wird. Denn schon im April hätte ein neuer Eremit auf dem Palfen einziehen sollen. Die Bewerbungsgespräche wurden aber wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt. Jetzt aber bleibt die Einsiedelei doch nicht unbewohnt. Der Neue am Palfen ist Pensionist und war zuvor bei den Salinen in Ebensee am Traunsee in Oberösterreich beschäftigt.
Heuer waren es 14 Bewerber für das Einsiedler-Amt
Für die Einsiedelei habe es insgesamt 14 Bewerbungen gegeben, heißt es von Pfarre und Gemeinde Saalfelden. Der vorherige Einsiedler hatte schon im Winter seinen Abschied vom Palfen genommen, über die Wintermonate ist die Einsiedelei unbesetzt, im April zieht der Einsiedler für gewöhnlich in die Klause ein.
Job für robuste Christen
Eremit zu sein ist ein kein alltäglicher Job – meist nur für robuste Christinnen und Christen. Die Einsiedelei auf dem Palfen ist mehr als 350 Jahre alt. Dechant Alois Moser beschreibt, welche Anforderungen der Eremit zu erfüllen hat: „Der Einsiedler muss eine gefestigte Person sein, die sowohl mit der Einsamkeit in den Abend- und Nachtstunden als auch mit den vielen Menschen, welche die Einsiedelei tagsüber besuchen, gut umgehen kann. Das Leben in einer Klause am Berg – ohne Strom, Zentralheizung und fließendes Wasser – erfordert Genügsamkeit, eine gute körperliche Verfassung und handwerkliches Geschick.“
Felshöhle wurde im 17. Jahrhundert gebaut
Die natürliche Felshöhle oberhalb von Schloss Lichtenberg wurde im 17. Jahrhundert zu einer Kapelle ausgebaut. Als Unterkunft errichtete der damalige Einsiedler Thomas Pichler eine Klause im Fels am Palfen. Die Saison für den Einsiedler dauert in etwa von April bis November. Während der Wintermonate ist die Klause nicht bewohnbar.
