Der weißhaarige, hagere Angeklagte mit norddeutschem Akzent ist laut Anklage der Chef einer 15-köpfigen Drogenbande aus Kroaten, Österreichern, Niederländern, Belgiern, Slowenen, Deutschen. Sie alle haben im Pinzgau gewohnt. 22 Kilo Kokain, Aufputschmittel, Ecstasy-Tabletten und Cannabis sollen sie verkauft haben.
Listen über Abnehmer und Einkaufsfahrten
Der mutmaßliche Drogenboss gibt sich redefreudig, mit detaillierten Auskünften, handelt aber mit den Richtern und Staatsanwälten um jedes Gramm. Dutzende Zettel hat der Kroate dabei, mit Notizen zu Abnehmern, Einkäufern, Einkaufsfahrten, Mengen. Er versucht bei der Befragung die Vorwürfe weniger schwerwiegend zu machen: Es sei immer weniger verkauft als die Anklage nennt und das Kokain sei auch nicht so rein wie die Anklage meint. Und seine Abnehmer im Pinzgau seien Freunde, keine zahlenden Kunden. Und die bei ihm gefunden Pistolen, zwei zu echten Waffen umgebaute Schreckschusswaffen, seien ein kleineres Kaliber.
Teilweises Geständnis
Es ist ein teilweises Geständnis, aber weit geringer als die Vorwürfe, die die Anklage nennt, die aber auf monatelanger Telefon- und Wohnungsüberwachung der Beteiligten basiert. Noch drei Wochen wird im Kolpinghaus weiterverhandelt. Die Kosten für diese externe Gerichtsverhandlung sind nicht bekannt, werden aber aus dem Justizbudget beglichen.