Kurzarbeit
APA/BARBARA GINDL
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Wirtschaft

300 Betriebe verlängern Kurzarbeit

Aktuell ist jeder zweite Beschäftigte im Land in Kurzarbeit und viele Firmen wollen das auch noch länger beibehalten. Das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage der Wirtschaftskammer. Vor allem in Salzburgs Tourismusbetrieben wird die Coronavirus-bedingte Kurzarbeit verlängert.

Im Land werden derzeit mehr als 110.000 Arbeitsplätze auf diese Weise gesichert. Die ersten drei Monate der staatlich geförderten Corona-Kurzarbeit sind vorbei, insgesamt 300 Firmen haben Anträge auf Verlängerung der Kurzarbeit gestellt, der Großteil davon geht auf Tourismusbetriebe zurück.

Vier von fünf Tourismusbetrieben bleiben in Kurzarbeit

Vier von fünf Betrieben in der Salzburger Gastronomie und Hotellerie haben bei einer Umfrage angekündigt, dass sie für ihre Mitarbeiter weiterhin Kurzarbeit beantragen wollen. Seit wenigen Tagen ist es möglich, das Modell für eine zweite Phase zu beantragen, in der ersten Phase haben die Unternehmen ihre Mitarbeiter von März bis Ende Mai in Kurzarbeit geschickt.

Industrie: Man muss in der Krise Kosten minimieren

Aber auch andere Branchen greifen auf die Kurzarbeit zurück. Die Hallwanger Firma Geislinger (Flachgau) exportiert Kupplungen und Dämpfer für große Anlagen beispielsweise im Schiffsbau. Wegen des Geschäftsrückganges wollte das Unternehmen am zweiten Standort in Kärnten zunächst 120 Mitarbeiter kündigen und hat dann doch entschieden, die Beschäftigten in Kurzarbeit zu schicken. „In der Krise geht es darum, Kosten zu minimieren, um ein Unternehmen so abzusichern, dass man in dieser schwierigen Phase nicht zu viel Geld verbrennt. Gleichzeitig zementiert die Kurzarbeit Strukturen, wir wissen alle nicht ob die Zeit nach Corona die gleichen Strukturen wie davor braucht und das war der Grund, warum wir zuerst auf Veränderung gesetzt hätten und uns gegen die Kurzarbeit entschieden hätten. Aber wir haben uns dann überzeugen lassen, dass die Kurzarbeit momentan das bessere Instrument ist“, bilanziert der Geschäftsführer Cornelius Geislinger.

Porsche Holding: Ein Drittel weniger Geschäft

Bei der Porsche Holding Salzburg ist das Geschäft um ein Drittel eingebrochen. Die 6.400 Mitarbeiter waren bis Ende Mai in Kurzarbeit und arbeiten jetzt wieder Vollzeit. „Die wirtschaftliche Situation lässt die Umstellung auf Vollzeit eigentlich noch nicht zu, aber wir wollten bewusst ein Zeichen setzen, den Mitarbeitern gegenüber, dem Handel und natürlich auch der Wirtschaft gegenüber“, schildert der Personalleiter von Porsche Salzburg, Paul Gahleitner.

Kurzarbeit: 58 Millionen Euro an Firmen ausbezahlt

In Salzburg wurden bislang mehr als 58 Millionen Euro an Unterstützung für die Kurzarbeit ausbezahlt. 300 Anträge von Firmen auf Verlängerung gibt es bereits, weitere werden folgen. Es sei wichtig, dass die vom Staat geförderte verkürzte Arbeitszeit verlängert werden könne, sagt die Leiterin des Salzburger Arbeitsmarktservice, Jacqueline Beyer.

Experten: Nach Kurzarbeit steigt Arbeitslosigkeit

Mehr als 9.600 Firmen haben in Salzburg bisher Kurzarbeit beantragt, mehr als doppelt so viele, als vorher erwartet. Neben den Tourismusbetrieben wollen auch viele Handelsunternehmen in Kurzarbeit bleiben. Nach dem Auslaufen des Modells werde die Arbeitslosigkeit wohl noch weiter ansteigen, rechnen Experten.

Tourismus will weiter Kurzarbeit

Fast jeder zweite Beschäftigte in Salzburg ist in Kurzarbeit. Viele Firmen wollen das auch beibehalten. Im Land werden dadurch momentan mehr als 110.000 Arbeitsplätze gesichert. Die ersten drei Monate der staatlich geförderten Coronavirus-Kurzarbeit sind vorbei, mehrere hundert Salzburger Firmen haben Anträge auf Verlängerung gestellt.