Kontrollturm am Flughafen Salzburg mit Wegweiser zur General Aviation und zum Verwaltungsgebäude
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Flughafen bewertet Investitionspläne bis Herbst neu

Am Salzburger Flughafen werden anstehende Investitionen, wie der Umbau des Terminal 1 oder die Sanierung des Rollweges, nicht wie geplant umgesetzt, sondern neu bewertet. Das hat der Aufsichtsrat am Dienstag beschlossen.

Auch die 370 Mitarbeiter bleiben in nächster Zeit noch in Kurzarbeit. Die Folgen der Coronavirus-Krise werden rund um die Luftfahrt wohl noch länger zu spüren sein. Politik und Wirtschaft hoffen aber auf einen baldigen Wiederaufschwung des Flughafens. Dienstagnachmittag rollte einmal mehr lediglich ein Geschäftsflugzeug zum Start. Durch den Coronavirus-bedingten Stopp im Luftverkehr schreibt der Salzburg Airport pro Tag rund 150.000 Euro Verlust an.

Investitionspläne: Entscheidung auf Herbst verschoben

Die Auswirkungen betreffen auch die geplanten Großprojekte wie den Umbau des Terminal 1 oder die Sanierung des Rollweges. Wegen der fehlenden Einnahmen durch den Shutdown in der Luftfahrt sollen die konkreten Investitionspläne erst im Herbst bekannt gegeben werden. „Um aus dieser Wirtschaftskrise herauszukommen, müssen wir unseren gesamten Strategieplan überarbeiten und evaluieren. Wichtig ist, dass die Wirtschaft wieder hochfährt, dass es wieder regelmäßig Starts und Landungen gibt und der Flughafen wieder in einen Normalbetrieb übergehen kann, um aus der Krise herauszukommen“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter (ÖVP) und der Aufsichtsratsvorsitzende des Salzburger Flughafens, Christian Stöckl.

Airport: Derzeit 150.000 Euro Verlust pro Tag

Das Personal des Flughafens ist derzeit in Kurzarbeit und das wird auch weiterhin bleiben, bis wieder mehr Passagierflieger landen und starten. Unabhängig davon muss die Betriebssicherheit aber immer gewährleistet bleiben. Rund 60 Millionen Euro Umsatz macht der Flughafen in einem durchschnittlichen Jahr. Für die Salzburger Wirtschaft sei der Flughafen unverzichtbar. „Der Flughafen ist ein ganz wichtiger Teil der Salzburger Wirtschaft – für den Tourismus, aber auch für international agierende Unternehmen“, sagt der Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer Peter Buchmüller.

Erster Linienflug Salzburg-Düsseldorf Anfang Mai nach CoV-Pause
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Nach wie vor ist man weit von einem Normalbetrieb am Flughafen entfernt

Anrainerschutzverband kritisiert neue Billigfluglinie

Rund um die Luftfahrt in Salzburg gibt es aber auch kritische Stimmen. „Der Flughafen sollte einen umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Weg einschlagen. Wenn man die neue ungarische Billigfluglinie mit Flügen ab 15 Euro als Beispiel nimmt – da stellt sich für uns die Frage, ob das noch wirtschaftlich ist und man damit noch Geld verdienen kann oder werden dadurch die Passagierzahlen nur künstlich in die Höhe getrieben, Umsätze gekauft und damit die Umwelt zerstört“, kritisiert der Obmann des Anrainerschutzverbandes Michael Lederer.

Hoffnung: Ab Juli könnte sich Flugverkehr normalisieren

Beim Flughafen rechnet man vorsichtig damit, dass es ab Juli europaweit wieder zu einer langsamen Normalisierung im Flugbetrieb kommen könnte.

Flughafen-Investitionen werden bis Herbst noch einmal überprüft

Am Salzburger Flughafen werden anstehende Investitionen, wie der Umbau des Terminal 1 oder die Sanierung des Rollweges, nicht wie geplant umgesetzt, sondern neu bewertet. Das hat der Aufsichtsrat am Dienstag beschlossen.