Amphibienbiotop am Mönchsberg unterhalb der Richterhöhe
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Warnung: „Goldfische bedrohen Amphibien“

In der freien Wildbahn in Weihern und Teichen ausgesetzte Aquarienfische würden sich unkontrolliert vermehren und den Nachwuchs von Amphibien auffressen. Davor warnen Experten zu Beginn der Laichzeit von Fröschen und Kröten.

Aus vermeintlicher Tierliebe und Unkenntnis würden etliche Salzburger so der heimischen Amphibienwelt erheblichen Schaden zufügen, kritisieren die Fachleute. Teiche wie der Leopoldskroner Weiher oder neu geschaffene Biotope – etwa am Mönchsberg – seien besonders gefährdet, sagt Peter Kaufmann, Amphibienspezialist im Haus der Natur.

Informationsschild warnt vor dem Aussetzen von Aquarienfischen
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Auch das Land warnt eindringlich davor, keine Fische in Amphibienlaichgewässern auszusetzen

„Vor allem im städtischen Raum haben wir das Problem, dass oft Leute ihre Goldfische in Teichen entsorgen oder andere Fische dort aussetzen. Das ist zwar meist gut gemeint, ist aber ein sehr großes Problem. Fische fressen nämlich den Laich und die Kaulquappen von Amphibien. Sobald in einem solchen Gewässer Goldfische drinnen sind, ist es als Laichgewässer nicht mehr geeignet“, warnt Kaufmann.

„Keine offizielle Abgabemöglichkeit für Goldfische“

Mittels Hinweisschildern warnen die Experten davor, nicht mehr erwünschte Fische einfach in der Natur auszusetzen. Auch das Tierheim sei keine Alternative, sagt Kaufmann. „Es gibt immer noch keine offizielle Abgabemöglichkeit für Goldfische. Es ist extrem schwierig, sie wieder los zu werden. Daher sollte man sich am besten gar keine Goldfische besorgen, wenn man für sie keinen Platz hat. Sie sind nicht nur ein Problem für die Natur. Es ist auch strafrechtlich problematisch.“

Schüler hält Erdkröte in Händen
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Ausgesetzte Goldfische bedrohen zum Beispiel Kröten und Frösche

Der Strafrahmen reicht bis zu 36.500 Euro. Sind Goldfische einmal eingeschleppt, vermehren sie sich oft extrem stark und sind kaum noch aus den Weihern zu entfernen. Stark bedrohte heimische Amphibien wie der Kammmolch hätten gegen freigelassene Aquarienfische dann keine Chancen mehr, warnt Amphibienexperte Peter Kaufmann.