Chronik

Vermisster Segelflieger gefunden: Pilot tot

Nach zwei Tagen Suche haben die Einsatzkräfte am Freitag im Riedingtal bei Zederhaus (Lungau) ein vermisstes Segelflugzeug gefunden. Der Flieger war in ein Kar gestürzt, der Pilot starb. Die Unglücksursache ist noch unklar.

Den letzten Kontakt mit dem vermissten Segelflieger gab es Mittwochnachmittag westlich des Katschbergpasses bei Muhr im Lungau. Am Donnerstag und am Freitag wurde daher großflächig entlang des Alpenhauptkamms im Lungau, Pongau und auch in Kärnten gesucht – vom Hubschrauber aus, aber auch mit Einsatztrupps von Alpinpolizei aus Salzburg und Kärnten sowie Bergrettern aus dem Pongau und dem Lungau. Diese waren zu Fuß zum Beispiel auf 3.000ern wie dem Großen Hafner unterwegs.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Abgestürztes Segelflugzeug
Polizei
Das Wrack des abgestürzten Segefliegers wurde im Gebiet des Weißecks gefunden
Einsatzkräfte bei Suchaktion
Bergrettung Muhr im Lungau
Die Bergretter wurden mit dem Hubschrauber auf den Berg gebracht
Helikopter der Innenministeriums (Polizeihubschrauber) bei Suchflug bei Wolken in den Bergen
Bergrettung Muhr im Lungau
Helikopter der Innenministeriums bei Suchflug bei Wolken in den Bergen
Einsatzkräfte bei Suchaktion
Bergrettung Muhr im Lungau
Schlechte Sicht und Schnee erschwerten die großflächige Suchaktion
Einsatzkräfte bei Suchaktion
Bergrettung Muhr im Lungau
Drei Helikopter des Innenministeriums waren im Einsatz

Wrack lag in 2.100 Metern Seehöhe

In der Nähe des 2.711 Meter hohen Weißecks oberhalb des Zederhauses Riedingtales in den Radstädter Tauern wurden die Suchmannschaften am Freitag dann fündig: Bei einem Suchflug entdeckte eine Hubschrauberbesatzung das Wrack des abgestürzten bayerischen Segelflugzeugs im Ödenkar auf etwa 2.100 Meter Seehöhe in steilem Gelände. Für den Piloten, einen 50-Jährigen aus Oberbayern, kam jede Hilfe zu spät. Der Mann war alleine in dem Segelflugzeug.

Zwei Tage lang hatten drei Helikopterbesatzungen des Innenministeriums und die Einsatzteams gebraucht, um die Unglücksstelle zu finden. Wechselndes Wetter, Wolken, schlechte Sicht und der Schnee auf den Bergen gestalteten die Suche für die Einsatzkräfte schwierig. Mit Hilfe von Radar-Daten der Flugsicherungsbehörde Austro Control habe man die mögliche Absturzstelle aber eingrenzen können, sagte Hannes Kocher, Bezirksstellenleiter der Bergrettung Lungau, zur APA.

Gegen 12.30 Uhr sei das abgestürzte Flugzeug von den Einsatzkräften entdeckt worden. Eine genaue Lokalisierung ist mit Radar-Daten in den Hochalpen nicht möglich, weil Flugzeuge im Bergland unterhalb von 2.000 Meter Seehöhe oft nicht vom bundesweiten Radar der Behörden erfasst werden. Es gibt auch viele Funkschatten. Nahezu lückenlose Daten und UKW-Kommunikation gibt es im alpinen Bereich erst oberhalb von ca. 3.000 Metern.

Obduktion angeordnet, Flugzeug wird untersucht

Die Ursache des Unglücks ist noch nicht bekannt. Laut Polizei wurde eine Obduktion des Piloten angeordnet. Auch das Wrack soll eingehend untersucht werden. Der Motorsegler war Mittwochfrüh in Herrsching südwestlich von München gestartet. Der deutsche Pilot war über Rosenheim nach Salzburg geflogen, wo dann Mittwochnachmittag der Kontakt abbrach.