Rezeption eines Hotels
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Wirtschaft

Hotel-Öffnung: großes Stadt-Land-Gefälle

Nach elf Wochen Sperre dürfen am Freitag Hotels und Pensionen wieder öffnen – unter zahlreichen Auflagen. Grundsätzlich sei die Freude bei den Betrieben groß, sagt Georg Imlauer, Sprecher der Salzburger Hoteliers. Bei den Buchungszahlen gebe es aber ein starkes Stadt-Land-Gefälle.

Als zweigeteilt beschreibt Hoteliersprecher Imlauer derzeit die Buchungslage im Land. Von der Ferienhotellerie am Land seien die Rückmeldungen positiv, auch weil in diesen Regionen die Gäste aus Österreich und Deutschland bisher zwischen 60 und 70 Prozent ausgemacht haben. Anders sieht die Situation in der Stadt Salzburg aus, wo die Gäste internationaler sind. „Ich rechne damit, dass wir in der Stadt den Sommer über mit höchstens 50 Prozent an Auslastung, im Juni mit zehn bis 15 und im Juli mit 30 Prozent rechnen können“, so Imlauer.

Man setze jedenfalls stark auf die Öffnung der Grenzen Mitte Juni. Großer Hoffnungsschimmer seien außerdem die Festspiele, die im August, wenn auch in reduzierter Form, stattfinden.

Hotels bereiten sich auf Öffnung vor

Stadt-Hoteliers hoffen auf Aufschwung im Sommer

Die Salzburger Altstadt-Hotelierin Bettina Mayr hofft in ihren beiden Häusern im Laufe des Sommers mit einer steigenden Auslastung: „Ich denke, dass es sich nach ein paar Wochen beruhigt und die Gäste sehen: Es ist sicher, man kann wieder kommen – und dass dann wird die Buchungslage für Salzburg wieder besser wird.“

Im Luxus-Hotel Goldener Hirsch an der Getreidegasse sind bis 15. Juni nur eines der beiden Restaurants und die Bar geöffnet. Das Hotel bleibt vorerst noch zu. Denn auch ab 15. Juni seien bis jetzt erst fünf Zimmer reserviert, sagt Hotel-Generaldirektor Wolfgang Putz: „Durch die Reisebeschränkungen haben wir zurzeit leider keine Gäste und erwarten jetzt im Juni eigentlich keine Anreisen, dadurch, dass niemand einreisen darf. Gott sei Dank werden die Grenzen für unsere deutschen und Schweizer Gäste wieder geöffnet.“

Studiogespräch mit Georg Imlauer, Wirtschaftskammer

Der Sprecher der Salzburger Hoteliers in der Wirtschaftskammer, Georg Imlauer, spricht im Studio u.a. über die aktuellen Herausforderungen für Hotels und Pensionen.

Mobilität: Heimisches Personal gefragt

Die Coronavirus-Krise hat auch Auswirkungen auf das Hotelpersonal. Es werde keine Mitarbeiter aus Drittstaaten im Sommer geben, sagt Hoteliersprecher Imlauer. Die Hotellerie setze auf heimisches Personal, wobei hier die große Herausforderung die notwendige Mobilität sei.

„Die Frage wird sein: sind die Mitarbeiter bereit sich von Wien nach Salzburg zu begeben, von der Stadt aufs Land zu gehen, sind sie mobil genug, dass sich auch in den dortigen Feriendestinationen arbeiten können. Das wird die große Herausforderung werden“, erklärt Hoteliersprecher Imlauer. Er sieht dabei die Politik auf Landes- und Bundesebene gefordert, Anreize für Hotelmitarbeiter zu schaffen, wie etwa Zuschüsse zur Miete am Heimatort.