Neben dem Pongau wurden auch in der Stadt Salzburg und im Tennengau wurden verendete und infizierte Feldhasen gefunden. Landesveterinärdirektor Josef Schöchl warnt eindringlich davor Tierkadaver zu berühren, weil die Hasenpest auch auf den Menschen übertragbar sei: „Die Infektionskrankheit kann auch beim Menschen gravierende Folgen haben“, so Schöchl.
Kaninchen, Mäuse und Ratten auch anfällig
Für Hunde und Katzen sei die Seuche nicht gefährlich, sagt Schöchl. Kaninchen, Ratten oder Mäuse könnten sich aber anstecken. Schon im April tauchten Fälle von Hasenpest im Pongau und im Süden der Stadt Salzburg auf.
Bei später Diagnose sehr gefährlich
Der Verlauf der Erkrankung beim Menschen ist schwer und häufig lebensbedrohlich (die Letalität wird ohne Behandlung mit etwa 33 Prozent angegeben). Eine rechtzeitige Diagnose sei äußerst wichtig, sagen Experten. In Mitteleuropa war die Erkrankung bisher sehr selten.
Die Übertragung auf den Menschen erfolge durch kleine Hautwunden, so Schöchl: „Wenn man das Tier berührt oder ein Jäger es ausnimmt, dann können die Bakterien über kleine Schnittwunden auf den menschlichen Körper übergehen.“ Die Ansteckung ist auch über die Atemwege oder die Augenschleimhaut möglich. Schöchl empfiehlt deshalb dringend gründliches Händewaschen sowie Handschuhe und eine Atemschutzmaske tragen.
Hasenpest heißt Tularämie in der Fachwelt. Sie ist eine häufig tödlich verlaufende ansteckende Erkrankung bei frei lebenden Nagetieren und Hasenartigen, die durch das Bakterium Francisella tularensis ausgelöst wird. Andere Namen sind Nagerpest, Lemmingfieber, Parinaudkrankheit und Hirschfliegenfieber.