Obus an der Pferdeschwemme am Herbert-von-Karajan-Platz
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

Obusse: Kritik an Ticketverkauf bei Fahrern

In der Stadt Salzburg wächst der Unmut über den Fahrscheinverkauf in Obussen. Eine große Mehrheit im Gemeinderat ist dagegen. Auch das Verkehrsressort des Landes will den Verkauf beim Busfahrer abschaffen. Dazu gibt es vorerst aber zu wenig Ticket-Automaten.

Gescheitert sind die Bemühungen bisher an den fehlenden Alternativen. Für Fahrgäste gehört es seit Jahrzehnten zum gewohnten Bild: Der Bus hält und sofort bilden sich Warteschlangen beim Busfahrer – vor allem an stark frequentierten Stationen wie beim Hauptbahnhof. Einerseits kämpft die Verkehrspolitik mit Busspuren, um die Obusse pünktlicher zu machen. Gleichzeitig sorgt gerade der Ticketverkauf beim Busfahrer regelmäßig für erhebliche Verspätungen.

Alle dagegen, aber Alternativen fehlen

Die Kritik im Salzburger Gemeinderat wird zunehmend schärfer. SPÖ-Verkehrssprecher Tarik Mete bezeichnet den Fahrscheinverkauf als nicht mehr zeitgemäß, auch die FPÖ verlangt eine sofortige Abschaffung. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) sagt, die bisherige Praxis halte den Bus nur auf. In der CoV-Krise war der Verkauf beim Busfahrer ohnehin ausgesetzt. Und dabei würde es die Stadt auch gern belassen. Was fehlt sind Fahrscheinautomaten – entweder an den Haltestellen oder in den Bussen. Unklar ist derzeit vor allem, wer die teure Anschaffung finanzieren soll.

Landesrat sieht Lösung spätestens 2021

In der Salzburg AG soll eine neue Arbeitsgruppe nun Varianten für ein neues Ticketingsystem entwickeln. Wann Ergebnisse vorliegen werden, das steht noch nicht fest. Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) schließt sich der Kritik aus der Stadt an. Auch er will eine Änderung. Absehbar sei die aber erst, wenn der Verkehrsbereich aus der Salzburg AG herausgelöst und zu Stadt und Land zurückgekehrt sei. Das soll heuer oder spätestens im kommenden Jahr umgesetzt werden, heißt es dazu aus dem Verkehrsressort.