Eigentlich wollte der Hobbyangler Hans Fritzenwallner aus Seekirchen (Flachgau) am Sonntag einen Hecht fangen, als Köder verwendete er einen Blinker, dabei handelt es sich um einen speziellen Kunstköder für Raubfische. In der Seekirchener Bucht nahm er plötzlich einen Ruck wahr, die Angel bog sich stark, die Schnur lief von der Rolle, der Widerstand war ungewöhnlich groß. Fritzenwallner ging im ersten Moment von einem Hecht mit einer Länge von mehr als einem Meter aus.
65 Kilo-Fisch ist Fang des Lebens
Dem Angler gelang es Sonntagabend vorerst nicht den Fisch zu sehen. Weil ihm bewusst war, dass der Fisch sehr schwer sein muss, kamen ihm Fischerkollegen mit einem zweiten Boot zu Hilfe. Von 20.30 Uhr bis 22.30 Uhr fuhren die Angler dem Fisch an der Leine nach. Nach zwei Stunden gab der Wels auf und näherte sich schließlich der Wasseroberfläche.
Schwall gesehen: „Unglaublich, es ist ein Waller“
Im ersten Moment konnten es die Fischerfreunde gar nicht glauben, der kräftige, aber nach zwei Stunden Drill doch müde Fisch war ein kapitaler Waller. Gefangen mit einem kleinen Kunstköder, der ein kleines Fischchen imitiert. Mit Keschern sicherten die Männer den Wels, dann hoben sie ihn vorsichtig in eines der Boote. „In dem Moment als der Schwall vor dem Boot aufgetaucht ist, da habe ich gewusst, das kann kein Hecht sein. Unbeschreiblich war das, das war ein Erlebnis. Bis zu zweieinhalb Stunden haben wir mit dem Fisch gekämpft, bei Sonnenuntergang hat er angebissen und um 22.00 Uhr ist er endlich ermüdet und aufgetaucht“, schildert Angler Hans Fritzenwallner.
Welse im Wallersee ungewöhnlich
Seit zehn Jahren fischt der Seekirchener Hans Fritzenwallner am und im Wallersee. Begonnen hat die Leidenschaft vom Ufer aus, seit einigen Jahren angelt der Tischler aus seinem Fischerboot. Der Fang des 65 Kilogramm schweren Fisch ist mehrfach ungewöhnlich, weil es im Wallersee keine Welse geben soll.
Schaulustige und Freunde als Paparrazzi
Selbst langjährige Fischer und Einheimische haben einen derart großen Fisch im Wallersee noch nicht gesehen. Anglerkollegen und mehrere Angehörige der Seekirchener Berufsfischerfamilie Kapeller halfen noch Sonntagabend, den ungewöhnlichen Rekordfang zu wiegen, zu messen und schließlich in einem Becken auszusetzen.
Riesenfang ist ein Weibchen
Der 65 Kilo schwere und 2,15 Meter lange Wels ist ein Weibchen. „Dieser Fang geht in die Fischereigeschichte ein, so ein großer Raubfisch ist im Wallersee gar nicht bekannt“, zeigte sich Berufsfischer Christian Kapeller überrascht. Der bislang größte Wels aus dem Wallersee wog 19 Kilo. Auch das sei lange her.
Waller landet nicht in der Pfanne
Am 65-Kilo-Rekordwaller wäre viel Fleisch dran, aber der Fänger will den Fisch auf jeden Fall retten. Bereits jetzt laufen Gespräche mit Züchtern um eine Übernahme. Das Waller-Weibchen dürfte voll mit Fischeiern sein.
