Alte Kasperlfiguren von Stierschneider
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Kultur

Kasperl-Raritäten wieder entdeckt

Ein Meister des Puppenspiels war der Pädagoge und Künstler Edmund Stierschneider in Hallein (Tennengau). Er schnitzte seine Marionetten selbst und schrieb Stücke für sie. Nun wurden alte Figuren Stierschneiders entdeckt und restauriert.

Alte Figuren erstrahlen wieder in neuem Glanz. Es handelt sich um holzgeschnitzte Kasperltheaterfiguren von Edmund Stierschneider, Gründervater und Lehrer des Gymnasiums Hallein, Gründer der Halleiner Zeitung, Maler und leidenschaftlichen Kasperltheaterspieler. Er ist 1968 gestorben.

Strahlende Kinderaugen Kasperlfiguren
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Strahlende Augen beim Anblick der Kasperl-Marionetten in den 1960er-Jahren

Seine selbstgeschnitzten Figuren sind einzigartige Charaktere. Einige Figuren Figuren – ein Bürgermeister und seine Frau, der Stadtkommandant der Festung Hohensalzburg und zwei Soldaten – hat man gemeinsam mit weiteren Figuren auf dem Dachboden des Halleiner Gymnasiums wiedergefunden und jetzt restauriert. Der pensionierte Lehrer Gerbert Struber aus Oberalm (Tennengau) sagt: „Kollegen und ich haben danach gesucht. Dann haben wir den alten Schatz unseres Kollegen in einer Ecke gefunden“.

Alte Kasperlfiguren von Stierschneider
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Ein Fundus aus Marionetten von Edmund Stierschneider

Sigrid Ortner widmet sich als gelernte Schneidemeisterin in der Pension alten Krippenfiguren oder eben Kaspertheaterlfiguren. Sie haucht ihnen neues Leben ein: „Die Puppen sind in einem grauenhaften Zustand. Aber das kommt halt, wenn man seit 1960 am Dachboden liegt“, sagt Ortner schmunzelnd. Für die originalgetreue Neugestaltung der Figuren verfügt Sigrid Ortner über einen reichen Fundus an unterschiedlichsten Materialien, die sie über die Jahre gesammelt hat.

Eigenes Stück für die restaurierten Marionetten

Die alten Theaterstücke von Edmund Stierschneider sind leider nicht mehr vorhanden, daher ist extra für diese fünf Figuren ein neues Stück geschrieben worden, die für Ostern geplante Premiere hat wegen der Coronavirus-Krise verschoben werden müssen. So bleibt mehr Zeit zum Proben für die Mitglieder des Kichererbsen-Theaters. Melanie Eichhorn sagt: „Das Fingerloch ist fast noch zu groß. Man merkt, dass ein Mann die Figur gespielt hat. Wir machen es enger. Bis das Stück aufgeführt wird, werden wir das hinbekommen“.

Der Bürgermeister, seine Frau, die Soldaten und der Festungskommandant müssen also auf ihr Bühnen-Comeback vor Publikum noch ein wenig warten.

Kasperl-Raritäten wiederentdeckt

In Hallein hat man alte Marionetten des Künstlers und Pädagogen Edmund Stierschneider entdeckt