geschlossenes Souvenirgeschäft in Wien
APA/Robert Jaeger
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CORONAVIRUS

Viele Händler in Stadtzentren vor dem Aus

In Stadt- und Gemeindezentren kämpfen viele Geschäftsleute wirtschaftlich ums Überleben. Sie sitzen einerseits auf vollen Lagern, durften nun aber monatelang nicht aufsperren. Der Staat gewähre – trotz vieler Ankündigungen – nur verzögert seine Hilfen, wenn überhaupt. Die ersten Händler geben schon auf.

Vor allem in der Salzburger Altstadt können einheimische Kunden die Umsatzverluste nicht wettmachen. Hier ist man existenziell auf Touristen aller Arten angewiesen. Selbst traditionsreiche und gute geführte Betriebe schaffen es nun kaum, die Hälfte ihres gewohnten Umsatzes zu erzielen. Dass der Festspielsommer auszufallen droht, macht die Stimmung auch nicht besser.

„Weiter sehr hohe Mieten für Geschäftslokale“

Ein Luxus-Porzellan-Geschäft wurde schon zugesperrt. Die Probleme in anderen seien mannigfaltig, sagt Johann Höflmaier, Handelsspezialist in der Wirtschaftskammer Salzburg: „Der eine Betrieb macht nicht auf, weil er Versicherungsleistungen dann nicht mehr in Anspruch nehmen kann. Auf der anderen Seite lässt die geringe Kundenfrequenz die Abdeckung der Fixkosten gar nicht zu. Die Lage bei den Mieten ist derartig schwierig, weil Hausbesitzer keine Reduktionen oder nur sehr wenig Reduktion zulassen.“

Kritik an Förderpolitik: „Zu langsam, wenn überhaupt“

Dazu komme das Thema, das groß angekündigte Hilfen des Staates nur sehr langsam und mit bürokratischen Hürden ausbezahlt würden – wenn überhaupt, sagen Geschäftsleute, Steuerberater und Wirtschaftsexperten.

Die Gastronomie darf am Freitag nach geschäftlich für viele ruinösen Monaten nun aufsperren, die Sorgen bleiben groß: Keine Touristen, keine Gäste aus dem nahen Bayern. Für Peter Bernhofer vom Gasthaus Hinterbrühl beim Kajetanerplatz im Kaiviertel war CoV der Schlussstrich: „Das ist jetzt der letzte Anstoß. Meine Frau und ich sind beide pensionsberechtigt.“ Nun hoffen viele, dass sich neue Pächter für das Traditionsgasthaus finden, eines der letzten in der Salzburger Altstadt.

Welcher Betrieb in Salzburg wie weiterleben kann, das werden die nächsten Wochen und Monate endgültig zeigen. Die Stimmung ist äußerst angespannt.


Posse um CoV-Entschädigung: Wie verlässlich ist der Staat?

Die Gesundheitsbehörden verweigern nun Betrieben spezielle Entschädigungen, die laut Epidemiegesetz aber vorgeschrieben seien. Das kritisieren Wirtschaftstreibende. Es geht um Löhne für Arbeitnehmer, die von der Regierung aus dem Ausland zurückgeholt und unter CoV-Quarantäne gestellt wurden – mehr dazu in salzburg.ORF.at (12.5.2020)

„Fixkosten, Mieten ruinieren Geschäftsleute“

Immer mehr Salzburger Einzelhändler bluten in der CoV-Krise finanziell aus: Keine Umsätze, Shops zwangsweise geschlossen. Daneben spielen laufende Fixkosten in der Salzburger Innenstadt eine große Rolle beim Niedergang, heißt es – auch die außergewöhnlich hohen Mieten, die weiterhin verlangt würden – mehr dazu in salzburg.ORF.at (30.4.2020)