Arno Lehmann
Salzburg Museum
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Kultur

Gerettete Skulptur-Rückkehr nach Salzburg?

Ein Ehepaar aus Schweinfurt in Bayern hätte beinahe ein preisgekröntes Kunstwerk des Salzburger Künstlers Arno Lehmann in den Müll geschmissen. Dorthin, wo zuvor schon andere seiner Werkstücke entsorgt worden sind. Nun bieten sie die Schwarze Gazelle dem Salzburg Museum zum Kauf an.

Etliche Keramikarbeiten des Künstlers Arno Lehmann sind auf dem Bauschutt zerschellt, denn das Ehepaar, das das Haus in Schweinfurt samt Inventar gekauft hatte, brauchte Platz. Bei einem Stück wurden die Hausbesitzer allerdings stutzig: Auf dem Schild am Sockel war zu lesen – Jury Vorsitz P. Picasso.

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Bauschutt
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Auf diesem Haufen Bauschutt wäre die schwarze Gazelle von Arno Lehmann beinahe gelandet
Gazelle von Lehmann mit Besitzer
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Der neue Besitzer der schwarzen Gazelle
Arno Lehmann
Salzburg Museum
Der Künstler Arno Lehmann. Er ist 1973 in Salzburg verstorben
Gazelle Kunstwerk Lehmann
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Die schwarze Gazelle
Siegel auf Kunstwerk Gazelle Lehmann
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Durch dieses Siegel wurden die neuen Besitzer erst auf den Wert der Skulptur aufmerksam. Jury-Vorsitz P. Picasso steht dort
Gazelle von Arno Lehmann
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Eine Schwester der Gazelle wohnt samt Gussform im Salzburg Museum

Die Skulptur stammt von Arno Lehmann. Der Künstler hat lange in Salzburg gelebt und ist 1973 dort verstorben. Unter Experten sind seine Arbeiten hoch angesehen. Die schwarze Gazelle gilt als sein bekanntestes Werk. Beinahe wäre sie auch auf dem Bauschutt gelandet, sagt der Marketingmanager Nils Brennecke aus Schweinfurt: „So wie einige Schalen und Vasen und andere Exponate von Arno Lehmann“.

Schwester der Gazelle im Salzburg Museum

Eine Schwester der schwarzen Gazelle gehört dem Salzburg Museum. Sie ist gemeinsam mit ihrer Gussform im Depot gelagert. Sammlungsleiterin Urd Vaelske sagt: „Ich weiß, dass es eine andere Schwester hier in Salzburg gibt. Daher habe ich mich riesig gefreut, dass ganz unverhofft noch ein Exemplar
Auch weitere Lehmann-Kunstwerke stehen hier im Regal. Vor 13 Jahren waren sie im Salzburg-Museum ausgestellt. Dass solche Stücke in Schweinfurt auf dem Müll gelandet sind, macht die Expertin traurig, weil vielleicht Unbekannte Lehmann-Werke dabei gewesen sind.

Besitzer wollen Gazelle verkaufen

In Schweinfurt hat man inzwischen Gefallen an Lehmanns Gazelle gefunden, sagt Nils Brennecke: „Sie schaut recht drollig und erfreut uns. Allerdings gibt es sicher größere Arno Lehmann Fans. Wir sind bereits, die Gazelle in ihre Heimat weiterziehen zu lassen“.

Die Besitzer wollen ihre Gazelle nun verkaufen. Mit dem Salzburg Museum haben sie schon Kontakt aufgenommen. Ein besonderer Zeitpunkt mitten in den Vorbereitungen zur Eröffnung nach dem Shutdown. Martin Hochleitner, der Direktor des Salzburg Museums sagt: „Derzeit überwiegt die Freude, dass wir als Salzburg Museum als kultureller Nahversorger die Kulturarbeit vor Ort leisten können. So eine Geschichte ist da auch gute Werbung“. Denn für die Museen geht es nun vor allem darum, Besuchern wieder Geschichte und die damit verbundenen Geschichten präsentieren zu können.

Noch wird allerdings über den Preis diskutiert. Wie die Geschichte nun ausgehen wird, weiß noch niemand. Das Ehepaar Brennecke wüsste allerdings schon, was es mit dem Verkaufserlös machen würde: In regionale Schweinfurter Kunst investieren.

Kunstwerk im Bauschutt aufgetaucht

Im deutschen Schweinfurt wäre beinahe ein preisgekröntes Kunstwerk eines bekannten Salzburger Künstlers im Müll gelandet. In letzter Minuten hat es ein Ehepaar aus dem Bauschutt gerettet.