Von den einst hunderten ÖBB-Mitarbeitern und ihren Familien leben nur noch gut 20 Pensionisten in der Eisenbahnersiedlung im Anlauftal. Die ÖBB planen nun, die Siedlung mit den 13 Wohnungen zu verkaufen, sagt Sprecher Robert Mosser: „Für die ÖBB ist es jetzt wichtig, für die neuen Mitarbeiter neuen Wohnraum zu schaffen, auch dort wo die Jobs bestehen, Um andere Wohnungen sanieren zu können, werden wir diese Wohnungen im Anlauftal verkaufen“
Musikkapelle, Kaninchenzucht und viele Erinnerungen
Eine Ankündigung, die bei betroffenen Mietern für Unbehagen sorgt. Früher gab es im Anlauftal Schrebergärten, eine Musikkapelle und eine Kaninchenzucht.
Es gab einen Konsummarkt und viele Veranstaltungen
Die traditionelle Arbeiter- und Eisenbahnerkultur im Gebirge steht jetzt allerdings vor dem aus. Adele Liedl lebt seit 94 Jahren im Anlauftal: „Wir wissen nicht, was kommt. Ob wir bleiben können oder ausziehen müssen“. Ihre Tochter Lisbeth Wagner erinnert sich an die Kindheit in der Eisenbahnsiedlung: „Als Kinder haben wir immer geschaut, wohin die Güterzüge fahren, nach Rijeka oder Triest. Das war die große weite Welt. Das war aufregend“. Das ist Vergangenheit.
Mietverträge sollen übernommen werden
Die Mietverträge sollen lauf ÖBB mit übernommen werden. Bis 18. März ist die Ausschreibung gelaufen. Jetzt gibt es einen Kaufinteressenten. Der Verkauf ist bedingt durch das Coronavirus allerdings noch nicht abgeschlossen.
ÖBB verkaufen alte Eisenbahnersiedlung
Die Österreichischen Bundesbahnen verkaufen in Bad Gastein (Pongau) die Eisenbahnersiedlung Anlauftal. Der einst boomende Bad Gasteiner Ortsteil hat kaum mehr Bewohner. Für neue Mitarbeiter der ÖBB ist die Lage dort nicht attraktiv genug.