Buchmüller betreibt zwei größere Lebensmittelmärkte in Hof bei Salzburg und Großgmain (beide Flachgau). Der Wechsel in der beruflichen Standesvertretung erfolgte schon am Mittwochvormittag offiziell. Er betrifft neben der Salzburger Wirtschaftskammer auch den Salzburger ÖVP-Wirtschaftsbund, wo Buchmüller nun zunächst geschäftsführender Obmann ist. Die Teilorganisation der Volkspartei hat bereits die Hauptwahlkommission der Kammer über den sofort wirksamen Präsidentenwechsel informiert.
Die konstituierende Sitzung des Kammerparlaments nach der Wahl Anfang März fand wegen der Coronakrise noch nicht statt und soll nun voraussichtlich am 3. Juni abgehalten werden. Dabei soll Buchmüller dann gewählt und angelobt werden. Rosenstatter bleibt der Kammer als Vizepräsident erhalten.
Biografisches zu Buchmüller
Der 1954 geborene Buchmüller übernahm 1986 das Hotel seiner Eltern. In der Folge konzentrierte er sich aber auf den Lebensmittelhandel, übernahm ein Geschäft in Adnet (Tennengau) und expandierte auf bis zu neun Standorte in Salzburg. Heute führt er zwei große ADEG-Märkte in Hof und Großgmain. Seit 1992 ist er auch als Interessenvertreter des Lebensmittelhandels tätig, von 1995 bis 2009 war er Obmann des Salzburger Lebensmittelhandels, von 2007 bis 2015 Obmann der Sparte Handel und seit 2015 auch Bundesspartenobmann. In dieser Funktion ist er vielen Sozialpartnern als Chef-Verhandler der Kollektivverträge auf Arbeitgeberseite (seit 2011) bekannt.
Rosenstatter: „Arbeit unter Corona-Bedingungen zu viel“
Der bisherige Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rosenstatter war nur ein Jahr im Amt. Er argumentiert den Rücktritt damit, dass er sich verstärkt um seine Firma kümmern müsse. Rosenstatter führt ein Aluminium-Unternehmen mit Sitz in Seeham (Flachgau). „Die Corona-Krise stellt Salzburgs Wirtschaft auf den Prüfstand. Die Unternehmer erwarten sich einerseits zurecht einen Präsidenten, der in der Ausnahmesituation rund um die Uhr für die Anliegen zur Verfügung steht, auf der anderen Seite muss ich mich auch der Verantwortung gegenüber meinem Unternehmen mit voller Kraft stellen. Beides ist unter den neuen Bedingungen zeitlich nicht mehr darstellbar, deshalb habe ich mich dazu entschieden, mich im Wirtschaftskammer-Präsidium in die zweite Linie zurückzuziehen.“
Das Unternehmen beschäftigt 330 Mitarbeiter in vier Werken in Salzburg, Holland, Polen und Slowenien. Im März musste das Unternehmen wegen der Krise 20 Prozent Einbußen hinnehmen.
Links:
- Holpriger Start für kleinere Geschäfte (salzburg.ORF.at; 17.4.2020)
- Maskenpflicht: „Unfinanzierbare Ho-Ruck-Aktion der Politik“ (salzburg.ORF.at; 31.3.2020)