Auch Salzburger Linienbusse dürfen die internationale Route zwischen Unken, Bad Reichenhall, Wals und Salzburg wieder in beiden Richtungen befahren. Ab Mittwoch soll der Grenzübertritt mit einer Pendlerbescheinigung bei der Ausreise und bei der Wiedereinreise ungehindert möglich sein, teilte das Land Salzburg am Dienstag mit.
Proteste aus Gemeinden wirkten in Berlin
Bisher mussten – seit Wiedereinführung der Grenzkontrollen wegen der Coronakrise – viele Pendler aus dem grenznahen Mitterpinzgau um Unken und Lofer den weiten Umweg über das Salzachtal nehmen. Schlüsselkräfte durften zwar in der Theorie passieren. Tatsächlich kam es aber immer wieder zu Rückweisungen, was von der persönlichen Entscheidung der jeweiligen Grenzpolizisten abhing.
Salzburger Landesrat hat Zusage der Deutschen
So mussten zum Beispiel auch Schwerkranke aus der Region Lofer und Unken, die regelmäßig zu Kontrollen ins Salzburger Landeskrankenhaus gebracht werden müssen, bis zu zwei Stunden Umweg über Zell am See, Lend und Schwarzach (Pongau) in Kauf nehmen. „Von deutscher Seite wurde uns nun zugesagt, dass die neue Übereinkunft auch tatsächlich zur Anwendung kommt“, sagte ein Sprecher von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll am Dienstag.
Auch Linienbusse wieder unterwegs
Gleichzeitig wurde vereinbart, dass auch die Regionalbusse der Linie 260 Salzburg-Bad Reichenhall-Zell am See (Pinzgau) wieder über die Grenze fahren dürfen. Allerdings ist auf deutschem Gebiet kein Aus-und Einsteigen möglich. „Damit bieten wir für die Pendler auch wieder öffentlichen Verkehr ohne große Umwege an“, so Landesrat Schnöll.
Download der Bescheinigung
Das Formular für die Bescheinigung der Berufspendler kann via Website des Landes Salzburg hier heruntergeladen werden. Sie ist auszufüllen, vom Arbeitgeber abzustempeln und unterschreiben zu lassen.
Kleines deutsches Eck: Lösung für Pendler
Nach massiver Kritik aus dem Pinzgau gibt es jetzt Erleichterungen für alle Berufspendler: Sie dürfen ab morgen wieder über das Kleine Deutsche Eck fahren.
Ärger im Grenzland über Polizeiwillkür
Autofahrer seien beim kleinen deutschen Eck auf das persönliche Ermessen deutscher Bundespolizisten angewiesen, kritisieren Salzburger Berufspendler. Selbst offizielle Ausnahmegenehmigungen seien keine Garantie, dass man von Unken nach Salzburg fahren kann, so die Kritik – mehr dazu in salzburg.ORF.at (20.4.2020)