60 Zimmer sind zum Beispiel allein im Hotel Brückenwirt in St. Johann (Pongau) nun leer. Viele tausend Euro Fixkosten müssen bezahlt werden für Gebäude und Infrastruktur. Auch die Mitarbeiter in Kurzarbeit bekommen Geld vom Unternehmen, nicht nur vom Staat – ein Hotel unter sehr vielen im Bundesland.
Eine Öffnung der Betriebe für deutsche Gäste würde zumindest einen Teil decken. Normalerweise kommen ohnehin 40 Prozent aller Urlauber aus Deutschland.
Tourismus will Ausnahmen für Deutsche
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hält eine Grenzöffnung für deutsche Urlauber für möglich. Unter welchen Umständen dann im Land Urlaub gemacht werden könnte, ist aber noch völlig unklar und sorgt für offene Fragen bei Salzburgs Tourismusbetrieben.
„Rettung der Betriebe hängt sehr an Regierung“
Trotzdem gibt es Bedenken, wie Petra Nocker-Schwarzenbacher schildert, die Branchensprecherin in der Wirtschaftskammer: „Freude bringt es nur, wenn die Voraussetzungen stimmen für das Aufsperren. Es geht auch darum, wie stark die Einschränkungen sind. Wir verkaufen ja nicht nur Kaffee und Tee, sondern auch Emotionen und Urlaubsgefühle. Es hängt sehr stark davon ab, wie die Regierung reagiert.“
Wie viele Leute in einem Raum essen dürfen, welcher Abstand gewahrt werden muss, und an welche Regeln sich das Personal und die Urlauber halten müssen, das sei noch nicht geklärt. Dass es Regeln geben muss, das ist allen klar. Gleichzeitig sollten die nicht so streng sein, dass nur noch der „Urlaub auf dem Balkon“ bleibt.
„Bergwandern gewährleistet CoV-Abstände bestens“
Als Chance sieht man vor allem die weitläufigen Berge, wie Nocker-Schwarzenbacher betont: „Gerade das Wandern und der Sport im Freien sind große Vorteile für Salzburg – auch beim Bauernherbst. Da werden wir versuchen, mit dem nötigen Abstand das Urlaubsgefühl zu erhalten.“
Ob es überhaupt eine Grenzöffnung für deutsche Urlauber geben kann, das ist noch völlig unklar. Der Wunsch von österreichischer Seite ist vorhanden. Was die Deutschen und ihre Behörden sagen, das ist noch nicht bekannt.
Heimische Gäste bisher nur 25 Prozent
Zumindest die Österreicher sollten aus der Sicht der Touristiker in diesen Sommer im eigenen Land Urlaub machen dürfen. Ob das für die meisten Betriebe zum Überleben reicht, das ist für Experten fraglich. Bisher waren Inlandsurlauber nur ein Viertel der ganzen Schar von Gästen.