Leerer Publikumssaal im Salzburger Landetheater
ORF
ORF.at/Georg Hummer
Kultur

Landestheater präsentiert Programm für 2020/21

Protagonisten, die mit sozialer Isolation konfrontiert sind: Sie stehen im Mittelpunkt der Spielzeit 2020/2021 am Salzburger Landestheater. „Heimkehr zum Ich“ nennt sich das neue Programm. Erfolgreiche Produktionen wie etwa „The Rocky Horror Show“ werden aber auch im kommenden Jahr aufgeführt.

Obwohl das neue Spielprogramm thematisch auch zur derzeitigen Coronavirus-Krise passt, sei die Wahl auf dieses Thema bereits vor Ausbruch der Pandemie gefallen. Die Aufführungen der laufenden Spielzeit wurden wegen der geltenden Maßnahmen abgesagt – darunter fallen auch sieben Premieren. Es sei noch nicht entschieden, welche von ihnen doch noch zu sehen sind. Die spartenübergreifende Produktion „Mysterien. Ein Salzburger großes Welttheater“ werde jedenfalls in den neuen Spielplan integriert. Alle konkreten Premierendaten sollen erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.

Salzburger Landestheater
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2020/2021 steht das Programm des Salzburger Landestheaters unter dem Motto „Heimkehr zum Ich“

Klimawandel, Flüchtlingsstrom, Medienkritik

Im Schauspiel wird es vier Erst- und Uraufführungen geben, darunter das dokumentarische Theaterprojekt „#Ersthelfer #Firstaid“ des deutsch-türkischen Theatermachers Nuran David Calis. Das Stück rückt die Solidarität der Helfer und Helferinnen während des Flüchtlingsstroms 2015 in den Fokus. Auf dem Spielplan steht auch Ronnie Brodetzkys Theaterproduktion über YouTube-Tutorials sowie das medienkritische Stück „Network“, das im ORF Landesstudio Salzburg aufgeführt wird.

In der Inszenierung von Ferdinand Raimunds Zauberposse „Der Barometermacher“ wird auch der Klimawandel thematisiert. Auf die Bühne gebracht werden zudem Friedrich Schillers Klassiker „Die Räuber“ und Thomas Bernhards „Heldenplatz“. In Kooperation mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ wird zudem eine „Nacht der vergessenen Stücke“ präsentiert.

Spielprogramm für 2020/2021

Das Salzburger Landestheater präsentierte am Mittwoch das Programm für die kommende Spielsaison.

Oper von 15-Jähriger Komponistin

In der neuen Saison stehen auch wieder Musiktheater auf dem Spielplan, zum Beispiel Mozarts „Zauberflöte“ und Alma Deutschers Oper „Cinderella“. Die Märchenoper der 15-jährigen britischen Musikerin – sie zählt zu den jüngsten Komponistinnen des neuen Jahrtausends – wird auch in einer eigenen Fassung für Kinder ab sechs Jahren präsentiert. Gezeigt wird zudem der zeitgenössische Opernthriller „Anthropozän“ von Stuart MacRae, diese kontinentaleuropäische Erstaufführung wäre schon im Mai 2020 geplant gewesen. Eröffnet wird die Opernsaison mit Paul Abrahams Jazzoperette „Die Blume von Hawaii“.

Österreichische Erstaufführung von „Der Schuh des Manitu“

Das Programm 2020/21 beinhaltet auch die Österreichische Erstaufführung „Der Schuh des Manitu“ von Michael Bully Herbig, als Musical produziert vom Salzburger Landestheater und in der Regie von Andreas Gergen. Die Premiere findet am Deutschen Theater München statt, ab Jänner ist die Westernparodie in Salzburg zu sehen. Auf dem Plan steht auch das von Dan Goggins liebevoll gezeichnete Musical „The Sound of Non(n)sens“, das die Erfolgsgeschichte der Nunsense-Musicals fortschreibt.

Leerer Publikumssaal im Salzburger Landetheater
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Seit 10. März gibt es im Salzburger Landestheater keine Vorstellungen mehr

Das Ballett beleuchtet die Themen „große Schicksale und Leidenschaft“. Ballettdirektor Reginaldo Oliveira kreiert mit „Anna Karenina“ nach Leo Tolstoi ein neues Handlungsballett. Darüber hinaus wird die Produktion „Romeo und Julia“, die in der aktuellen Spielzeit nur vier Mal zur Aufführung kommen konnte, in der nächsten Saison fortgesetzt. Und auch die für den Frühsommer geplante Premiere von „Tanto…Tango!“ wird zu sehen sein. Die Internationale Ballettgala ist ebenso ein Fixpunkt wie die Fortsetzung der Reihe „Mozart Moves!“ in Kooperation mit der Stiftung Mozarteum. Das Ballettensemble steht gemeinsam mit der Mezzosopranistin Magdalena Kozena in „Ewig dein dich Liebender“ im Rahmen der Mozartwoche 2021 auf der Bühne.

„Heidi“ und „Der Grüffelo“ im Kindertheater

Im Kinder- und Jugendtheater werden die Abenteuer von „Heidi“ lebendig, und eine kleine Maus in „Der Grüffelo“ zeigt, was wahrer Mut bedeutet. Für Jugendliche ab zwölf Jahren steht mit „Blauer als sonst“ von Eva Rottmann ein Stück über Liebe, Gefühle und Vertrauen auf dem Programm.

Seit 10.März steht Spielbetrieb still

Das Landestheater hat am Mittwoch auch eine Zwischenbilanz der Spielzeit 2019/2020 veröffentlicht. Bis Anfang März gab es 212 Vorstellungen, die von rund 92.000 Gästen besucht wurden. Die Auslastung lag bei rund 84 Prozent. Mit 10. März wurde aufgrund des Erlasses der Bundesregierung zu „Maßnahmen gegen das Zusammenströmen größerer Menschenmengen“ der Vorstellungsbetrieb eingestellt.