Transplantationsflug
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Verkehr

Airport: Ausnahme für Transplantationsflug

Eine lebensnotwendige Ausnahme aus dem derzeitigen Notbetrieb hat es am Mittwoch auf dem Salzburg Airport gegeben. Mehrere Spenderorgane wurden von Salzburg nach Innsbruck und auch ins AKH nach Wien geflogen.

Mit Blaulicht fuhr das Rettungsauto vom Krankenhaus zum Flughafen, Sanitäter transportieren das lebenrettende Spenderorgan. Derzeit ist es am Flughafen Salzburg eher ruhig, weil der reguläre Flugbetrieb eingestellt ist. Das Flughafenpersonal braucht daher mindestens drei Stunden Voraufzeit, um Start und Landung zu organisieren.

„Es läuft immer noch ausgezeichnet. In Normalzeiten haben wir eine Vorlaufzeit von zwei bis drei Stunden, wo wir in der Luft sein müssen. Jetzt wurde mit dem Allgemeinen Krankenhaus (AKH) eine Vereinbarung getroffen, dass diese Vorlaufzeiten etwas erhöht werden. Wir haben jetzt Vorlaufzeiten von sechs bis zehn Stunden“, schildert Josef Mörtl von der Pink Sparrow GmbH.

Zahl der Flüge derzeit auf Minimum reduziert

Die Piloten haben momentan ohnehin weniger zu tun. Viele Intensivstationen sind mit Coronapatienten belegt oder für sie reserviert. Dadurch können in den Spitälern weniger Organe entnommen werden, berichtet Josef Mörtl. „Normalerweise haben wir pro Monat 15 bis 25 Transplantationsflüge. Jetzt reduziert sich das auf ein Minimum. In den ersten beiden Wochen dieser Krise hatten wir bisher erst drei Flüge.“

Allerdings kann jeder dieser Flüge einem Patienten vielleicht das Leben retten. Am Mittwoch brachten die Piloten eine Spenderlunge nach Wien. Die Lungenflügel – links und rechts – wurden getrennt in blauen Kisten transportiert, gekühlt mit Eis. Ein drei köpfiges Ärzteteam überwachte den Transport. Trotz des Zeitdrucks arbeiteten alle Beteiligten ruhig und konzentriert.

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In dieser eisgekühlten Kiste wurden die Lungenflügel transportier

„Dass man Organe mit dem Flugzeug transportieren muss, hat den Grund, dass die Zeit von der Entnahme beim Spender bis zur Funktionsaufnahme des Organs beim Spender entsprechend kurz ist. Bei einer Spenderlunge dürfen zwischen Entnahme und Transplantation nur rund acht bis zehn Stunden vergehen.“

Am Mittwoch landete das Transportflugzeug in weniger als einer Stunde in Wien. Dort wartete im AKH jemand schon auf das wohl großzügigste Geschenk der Welt, nämlich das Leben.