Menschen am Strand
APA/AFP/Vincenzo Pinto
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Wirtschaft

Reisebüros sehen sich in Existenz bedroht

Immer mehr Reisebüros geraten aufgrund der Coronakrise in existenzielle Probleme. Sie haben aufgrund fehlender Buchungen keine Einnahmen und müssen sämtliche Anzahlungen rückbezahlen. Zudem weiß niemand, wann Reisen wieder möglich sind.

Erst am Mittwoch hat Außenminister Alexander Schallenberg betont, dass es eine komplette Reisefreiheit erst wieder geben könne, wenn das Virus global besiegt ist. Sandstrand, Meer und weite Ferne bleiben für Urlaubshungrige somit für ungewisse Zeit ein Traum. Für die Reisebüros wird er hingegen immer mehr zum Albtraum, beklagt Petra Stanger, Sprecherin der Salzburger Reisebüros.

Reisebüro-Sprecherin Petra Stranger
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Sorgt sich um die heimischen Reisebüros: Petra Stranger, Branchensprecherin

„Wir haben derzeit null Einnahmen, was unser Beratungshonorar und die Abwicklung von Buchungen und Stornierungen betrifft. Zudem müssen wir Anzahlungen und Zahlungen unserer Kunden innerhalb einer gewissen Frist zurückbezahlen. Dabei sind wir selbst damit konfrontiert, dass wir unsrerseits die Zahlungen von Fluglinien und Reiseveranstaltern nicht sofort zurück erhalten. All das zusammen bringt die Reisebüros wirklich in einer präkäre Situation“, sagt Stanger.

„Hoffe auf Unterstützung durch Politik“

Dabei hätten die Reisebüros aufgrund der vielen Anfragen und Stornierungen sogar einen erhöhten Arbeitsaufwand, betont Stranger. " Teilweise gibt es sehr unfaire Haltungen. Die Airlines etwa haben ihren Kurs völlig geändert. Sie zahlen das Geld nicht aus, sondern stellen nur Gutscheine aus, die dann innerhalb gewisser Fristen eingelöst werden müssen.

Ich hoffe, dass es seitens der Regierung dafür eine Lösung in Form von finanziellen Unterstützungen gibt. Sonst können viele Reisebüros mit Sicherheit nicht überleben."

Reiseverband für staatlich abgesicherte Gutscheine

Der Präsident des österreichischen Reiseverbandes, Josef Peterleitner, fordert einen anderen Umgang mit Reiserückerstattungen. "Die Rückerstattungen kommen ja eigentlich von dem, was die Kunden in den Reisebüros für gebuchte Reisen oder an Anzahlungen bezahlt haben.

Josef Peterleithner, Sprecher des Österreichischen Reiseverbandes
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Plädiert für staatlich abgesicherte Gutscheine: Josef Peterleithner, Sprecher des österreichischen Reiseverbandes

Hier fordern wir seitens des österreichischen Reiseverbandes, dass der Veranstalter Gutscheine ausgeben kann, die für die Kunden beispielsweise bis Ende 2021 eingelöst werden können. Und das soll staatlich abgesichert sein. Eine solche Lösung gäbe den Kunden auch Sicherheit für den Fall, dass ein Reisebüro die Krise nicht übersteht", sagt Peterleithner.

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Immer mehr Reisebüros geraten aufgrund der Coronakrise in existenzielle Probleme. Sie haben aufgrund fehlender Buchungen keine Einnahmen und müssen sämtliche Anzahlungen rückbezahlen