Die Rückholung von Österreichern, die sich derzeit im – meist fernen – Ausland befinden, wird immer schwieriger. Auch viele Salzburger können derzeit nicht zurück nach Hause, wie etwa Friedl Swoboda aus der Stadt Salzburg. Er ist gerade auf Weltreise mit seinem Pinzgauer und sitzt jetzt in Magadan (Russland), einer Hafenstadt im äußersten Osten Sibiriens, fest – rund 13.000 Kilometer entfernt von Salzburg, selbst Moskau wäre 9.000 km weit weg

„Ich hab dem Ganzen nicht diese Tragweite beigemessen, wie es jetzt eben ist. Ich habe eher geglaubt, dass das mehr oder weniger eine ‚Grippe-Panik‘ ist. Da bin ich offensichtlich falsch gelegen. Die Folge sind jetzt, dass ich in Magadan mehr oder weniger festsitze“, so der Salzburger im ORF-Interview.
„Habe bereits Vorräte und Sprit gebunkert“
Etliche Heimflüge, die Friedl Swoboda schon gebucht hatte, wurden gecancelt. Seit Anfang der Woche ist außerdem der Luftraum über Russland wegen der Coronavirus-Krise gesperrt. „Falls die Situation auch in Magadan schlimmer werden sollte, wäre meine Option zu sagen: ich fahre mit meinem Pinzgauer weiter. Ich habe bereits Vorräte und Sprit gebunkert, sodass ich jederzeit startklar wäre“, sagt Swoboda.

Ehefrau in Vietnam zurückgelassen
Rund 6.000 Österreicher wurden in den vergangenen Wochen mit 30 Notflügen vom Außenministerium nach Österreich zurückgeholt, darunter auch der Salzburger Filmemacher und Aktivist David Groß. Er musste sich vor dem Heimflug von seiner Frau trennen.

„Meine Frau und ich waren auf Urlaub in Vietnam – meine Frau ist eigentlich aus Japan – und in Vietnam war das Coronavirus überhaupt kein Thema bis vor zwei Wochen. Dann haben uns Freunde angerufen und geraten doch besser nach Hause zu kehren. Am Flughafen in Vietnam wurde uns dann aber auf einmal gesagt: es geht nichts mehr. Ich kann nicht mehr nach Japan einreisen, denn Japan hat die Visa-Vergabe ausgesetzt und meine Frau kann nicht in Österreich einreisen“, erklärt Groß. Wann die beiden sich wieder sehen, wissen sie nicht.
Rückholung ein Wettlauf gegen die Zeit
Vom Außenministerium heißt es, dass die Rückholungen nach Österreich jetzt ein Wettlauf gegen die Zeit seien, denn immer mehr Länder seien vom Coronavirus betroffen und würden ihre Grenzen und Lufträume nach und nach schließen.
„Ich hoffe doch, dass ich heimkommen kann und freue mich wenn es soweit ist. Im Augenblick heißt es aber halt einfach: Geduld haben und gesund bleiben“, meint Friedl Swoboda.
Corona-Heimkehrer in Salzburg
Die Notflüge des Außenministeriums, die Österreicher aus dem Ausland zurückholen, sind weiter am Laufen. Doch die Sache gestaltet sich nicht immer einfach, wie ein Beispiel aus Salzburg zeigt.