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Soziales

Caritas erwartet mehr Obdachlose durch Krise

Die Obdachlosenhilfe der Salzburger Caritas bereitet sich auf einen Anstieg bei der Zahl der Hilfsbedürftigen vor. Durch die Folgen der Coronavirus-Krise könnten mehr Menschen obdachlos werden. Notwohnquartiere der Caritas sind aber praktisch voll, deshalb wird nach Lösungen gesucht.

Fast alle 50 Wohnplätze für Obdachlose im Notquartier der Caritas in der Plainstraße in Salzburg-Itzling sind derzeit voll. Diese Einrichtung ist in der Landeshauptstadt die zentrale Anlaufstelle für Hilfsbedürftige. Dort können sie während der Coronavirus-Krise wohnen. Torsten Bichler, Leiter der Caritas Wohnungslosenhilfe, ist gerade dabei, wieder neuen Platz in dem Quartier zu schaffen.

Gestiegene Arbeitslosigkeit verschlimmert Lage

Er versucht, für die letzten verbliebenen elf „Armutsreisenden“ eine Heimfahrt nach Rumänien zu organisieren. „Denen fehlen einfach die Möglichkeiten nach Hause zu reisen, weil eigentlich nur mit einem Privat-Pkw der Grenzübertritt möglich ist“, sagt Bichler. Er rechnet damit, dass in dem Notquartier in nächster Zeit freie Plätze dringend gebraucht werden. Gerade die stark gestiegene Arbeitslosigkeit könne zu mehr Menschen ohne fixes Zuhause führen. „Wenn beispielsweise Privatvermieter ihre Mietverträge aufkündigen, oder es zu mehr Wegweisungen kommt, müssen wir Kapazitäten freispielen, um diese Menschen dann auch versorgen zu können“, erklärt Bichler.

Bei der Essensversorgung für Obdachlose und Armutsbetroffene verzeichnet Bichler bereits einen Anstieg. Derzeit holen sich rund 90 Menschen im Haus Elisabeth täglich eine kostenlose Mahlzeit. Auch hier dürften es mit zunehmender Not durch die stark gestiegene Arbeitslosigkeit mehr werden.