Metzgereien, Bäckereien und kleine Nahversorger im Salzburger Bergland ringen wegen der CoV-Krise wirtschaftlich ums Überleben. Das betrifft Gemeinden außerhalb der Ballungszentren, wo es kaum Supermärkte gibt. Viele stellen auf Kurzarbeit um, schränken Geschäftszeiten ein, während große Handelsketten von Kunden zum Teil überrannt werden.
Bäckerei Bauer/Mühlbach
Bäckerei Bauer/Mühlbach
Wirtschaft

Handelsstreit: Kleine wollen Konzerne verklagen

Der schwere Konflikt im österreichischen Handel wegen der Supermärkte, die alles verkaufen, geht in die nächste Runde. Die Inhaber von kleinen und mittleren Betrieben, die ihre Geschäfte geschlossen halten müssen, wollen im Notfall nun juristisch auf die Barrikaden steigen.

Die jüngsten Verhandlungen zwischen Branchensprechern und Vertretern der großen Handelsketten wurden ergebnislos abgebrochen. Die Politik müsse nun Farbe bekennen und entscheiden, fordert die Wirtschaftskammer. Pro Woche würden kleine und mittlere Handelsbetriebe wegen der verordneten Geschäftsschließungen eine halbe Milliarde Euro und viele Jobs verlieren.

Kleine und Mittlere erhöhen Druck auf Große

Lebensmittel, Drogerie-Artikel, Küchenzubehör, Zeitungen, Schreibwaren, Unterwäsche und sehr vieles mehr: Zuletzt haben Vertreter der 80.000 Einzelhändler in Österreich eine Liste vorgelegt – mit Artikeln, die noch verkauft werden dürfen. Das restliche Sortiment wäre generell nicht erlaubt. Die Rewe-Gruppe hätte dem zugestimmt, auch Metro sei einverstanden. Die anderen Handelsriesen wollen weiter keine Einschränkungen, kritisiert der Salzburger Einzelhändler Peter Buchmüller, der auch Bundessprecher seiner Kollegen ist: „Es gab von drei Teilnehmern der Gespräche kein Einsehen. Die wollen sich nicht beschränken im Sortiment.“

„Lawine von Anzeigen schon demnächst“

Buchmüller und Österreichs Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer wollen jetzt der Bundesregierung schreiben – an die zuständigen Minister. Buchmüller: „Die kleinen und mittleren Betriebe sind ohnehin schon gefährdet durch die behördliche Schließung.“

Wenn die Bundespolitik nicht im Sinn der Einzelhändler reagiere, dann erwartet Branchensprecher Buchmüller „eine Lawine von Anzeigen gegen die Handelsriesen“.


Unsere bisherige Berichterstattung zum Thema:

Maskenpflicht: „Unfinanzierbare Ho-Ruck-Aktion der Politik“

Die ab kommendem Montag geltende Schutzmasken-Pflicht in Supermärkten sei eine Ho-Ruck-Aktion der Politik, kritisiert der Lebensmittelhändler Peter Buchmüller, Branchensprecher des Salzburger Einzelhandels. Dass die Pflicht nur für Märkte mit mehr als 400 Quadratmeter Verkaufsfläche gilt, sei ein weiterer Nachteil für die Kleinen – mehr dazu in salzburg.ORF.at (1.4.2020)

Einzelhandel: Harte Kritik an CoV-Regierungskurs

Unter Einzelhändlern und Kleingewerblern wird die Verzweiflung über die wirtschaftliche Misere durch die CoV-Krise immer größer. Die Politik schreibt ihnen vor, ihre Geschäfte zuzusperren. Große Handelsketten dürften daneben gute Geschäfte machen, sagen Kritiker – oft auch mit Waren, mit deren Handel die kleineren Shops überleben würden.
ORF
Spielwarenhändler Thurner: „Es ist Wahnsinn“

Unter Einzelhändlern und Kleingewerblern wird die Verzweiflung über die wirtschaftliche Misere durch die CoV-Krise immer größer. Die Politik schreibt ihnen vor, ihre Geschäfte zuzusperren. Große Handelsketten dürften daneben hohe Gewinne machen, sagen Kritiker – oft auch mit Waren, mit deren Handel die kleineren Shops überleben würden – mehr dazu in salzburg.ORF.at (31.3.2020)

Neue Geschäftsideen retten Shops

Viele kleine und mittlere Unternehmen stecken wegen der Maßnahmen gegen CoV tief in der Krise. Mieten, Rechnungen und Personal sind weiter zu bezahlen, gleichzeitig sind die Einnahmen auf null gesunken. Um den großen Online-Riesen die Stirn zu bieten, lassen sich immer mehr Kleine etwas einfallen – mehr dazu in salzburg.ORF.at (22.3.2020)

Schwere Krise für Nahversorger durch CoV

Metzgereien, Bäckereien und kleine Nahversorger im Salzburger Bergland ringen wegen der CoV-Krise wirtschaftlich ums Überleben. Das betrifft Gemeinden außerhalb der Ballungszentren, wo es kaum Supermärkte gibt. Viele stellen auf Kurzarbeit um, schränken Geschäftszeiten ein, während große Handelsketten von Kunden zum Teil überrannt werden – mehr dazu in salzburg.ORF.at (20.3.2020)